Steve Jobs krempelt MobileMe-Team um

In einer internen E-Mail hat sich der Apple-Chef zum verpatzten Start des Internet-Dienstes geäußert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 171 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Noch immer melden vereinzelte Nutzer in den Apple-Diskussionsforen Probleme mit MobileMe – trotz offiziell beendeter Wartungsarbeiten bei dem Internet-Service. Nun hat sich auch Firmenchef Steve Jobs zum verpatzten Start des 80 Euro im Jahr teuren Dienstes geäußert, der Nutzern unter anderem E-Mail, Kalender, Fotogalerie und Online-Festplatte bereitstellt. In einer internen E-Mail, die dem amerikanischen IT-Branchendienst "Ars Technica" vorliegt, schrieb er an die Apple-Mitarbeiter, MobileMe sei zu früh gestartet worden und habe "nicht Apples Standards" entsprochen. Es sei ein Fehler gewesen, den Dienst am gleichen Tag wie das iPhone 3G, die iPhone 2.0-Software und den App Store für das iPhone zu starten. "Wir hatten alle mehr als genug zu tun und MobileMe hätte sich ohne Konsequenzen verschieben lassen", schrieb Jobs äußerst offen in seiner E-Mail.

Auch sei es wenig sinnvoll gewesen, MobileMe als "monolithischen Dienst" zu starten. Stattdessen hätte auch die Möglichkeit bestanden, einzelne Teile wie die Web-Anwendungen oder die Synchronisationsfunktion mit dem iPhone freizuschalten, um den Service langsam zu komplettieren, erklärte Jobs. Gleichzeitig kündigte er eine Umgestaltung des für MobileMe zuständigen Teams an. Laut "Ars Technica" wird nun Eddy Cue, bislang bekannt als Leiter des Online-Video- und Musik-Ladens iTunes, für alle internetrelevanten Dienste verantwortlich sein. Der neue Titel sei vermutlich "Vice President of Internet Services", schreibt das Weblog Daring Fireball. Cue solle künftig für alle mit dem Netz in Verbindung stehenden Angebote wie iTunes, App Store und MobileMe zuständig sein und berichte direkt an Steve Jobs persönlich.

Der schrieb in seiner Mail an die Apple-Mitarbeiter auch noch selbstkritisch, dass der problematische MobileMe-Start ganz klar zeige, dass Apple im Bereich der Internet-Dienste "noch mehr lernen" müsse. "Und wir werden lernen." Die hinter MobileMe steckende Vision sei "so aufregend wie ambitioniert". Apple werde jetzt weiterarbeiten, um aus MobileMe einen Dienst zu machen, "auf den wir bis Ende des Jahres alle stolz sein können".

Siehe dazu auch:

(bsc)