Storage-Anbieter EMC sieht Talsohle erreicht

Während EMC im ersten Quartal deutliche Umsatzeinbußen hinnehmen muss, erwartet Konzernchef Joe Tucci für die zweite Jahreshälfte wieder höhere Investitionen von Seiten der Kunden. EMC-Mitarbeiter müssen sich jedoch auf niedrigere Gehälter einstellen.

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Während EMC im ersten Quartal deutliche Umsatz- und Gewinneinbußen hinnehmen muss, erwartet Konzernchef Joe Tucci für die zweite Jahreshälfte wieder höhere Investitionen von Seiten der Kunden. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ging der Erlös um mehr als neun Prozent auf 3,15 Milliarden US-Dollar zurück. Der Gewinn schrumpfte im Vergleich um mehr als 22 Prozent auf 194,1 Millionen US-Dollar. Das Jahr 2008 hatte der Storage-Spezialist noch mit einem Rekordumsatz und zweistelligem Wachstum abschließen können.

Der Anbieter von Virtualisierungslösungen, VMware, an dem EMC mehrheitlich beteiligt ist, spürt ebenfalls die Zurückhaltung auf Seiten der Kundschaft. Zwar schaffte der Hersteller erneut ein deutliches Umsatz- und Gewinnwachstum, der Verkauf neuer Softwarelizenzen war aber rückläufig – der entsprechende Erlös ging um mehr als 12 Prozent auf 257 Millionen US-Dollar zurück. Den Gesamtumsatz steigerte VMware hingegen um sieben Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2008 auf 470 Millionen US-Dollar. Der Nettogewinn sprang um über 60 Prozent auf fast 70 Millionen US-Dollar.

Angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise sah sich die EMC-Konzernspitze um Tucci jedoch zum Jahresauftakt zu umfassenden Spar- und Umstrukturierungsmaßnahmen veranlasst. Unter anderem sollte die Belegschaft weltweit um 2400 Mitarbeiter verkleinert werden – die Hälfte des Personalabbaus sei inzwischen schon abgeschlossen, wie CEO Tucci in einem internen Schreiben an die Belegschaft mitgeteilt hat. Auch wenn sich der EMC-Chef im Rahmen der Bekanntgabe der Quartalszahlen zuversichtlich zeigte, dass Kunden spätestens in der zweiten Hälfte 2009 wieder stärker investieren werden, geht EMC insgesamt von einem Rückgang der IT-Investitionen um mindestens zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr aus.

Die ursprünglich geplanten Einsparung von jährlich bis zu 500 Millionen US-Dollar bis 2010 seien vor diesem Hintergrund nicht ausreichend, um eine solide und profitable Geschäftsentwicklung langfristig sicherzustellen. Um aber die Entlassung von weiteren 2000 Mitarbeitern zu verhindern, habe sich die Konzernspitze zu einer unternehmensweiten Gehaltskürzung um fünf Prozent entschlossen – die zunächst bis zum Jahresende gelten soll. Die Maßnahme betreffe ausdrücklich alle Personalbereiche einschließlich des Managements. Im Falle des Vorstandes und des Verwaltungsrats komme diese Gehaltsreduzierung zusätzlich zu den bereits im Januar freiwillig angekündigten Kürzungen, die zwischen 5 und 20 Prozent lägen. (map)