Studie: Discounter beflügeln deutschen Mobilfunkmarkt

Die Analysten von Gartner sagen der Branche ein Durchschnittswachstum von fünf Prozent auf 27,4 Milliarden Euro 2009 voraus. Neben günstigen Sprachangeboten hätten mobile Datendienste überdurchschnittliches Wachstumspotenzial.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der deutsche Mobilfunkmarkt erfährt durch den Markteintritt von Mobilfunk-Discountern nach Auffassung des Marktforschungsunternehmens Gartner neuen Aufschwung. Die Mobilfunkumsätze in Deutschland werden von 20,3 Milliarden Euro 2004 bis zum Jahr 2009 auf 27,4 Milliarden Euro ansteigen, sagte das Unternehmen dpa zufolge heute in München voraus. Der Zuwachs entspreche einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von mehr als fünf Prozent. Mit dem Markteintritt von Anbietern wie Simyo und SIMply werde Mobilfunk für alle erschwinglich, sagte Analyst Martin Gutberlet -- wobei diese Einschätzung auf Handy-Telefonate innerhalb Deutschlands beschränkt ist: Bei Telefonaten ins und aus dem Ausland halten sich die vermeintlichen Discounter schadlos -- Minutenpreisen bis zu zwei Euro sind keine Seltenheit.

Seit der Jahresmitte ist die Zahl der Discount-Angebote in Deutschland im Wachsen begriffen -- welche Anbieter den Preiskampf überleben, bleibt offen: So will auch der skandinavischen "No-Frills"-Pionier EasyMobile bis Dezember in Deutschland aktiv werden. Nach einer Erhebung des Branchenverbands VATM werden die die Deutschen 2005 ausgiebiger mobil telefonieren und mit erwarteten 118 Millionen Verbindungsminuten täglich ihre Handynutzung um fast 16 Prozent steigern.

Zudem trägt Gartner zufolge der stetig wachsende Bedarf an mobiler Datenübertragung zur Belebung des Mobilfunkmarkts bei. Die Analysten erwarten in diesem Bereich durchschnittliches jährliches Wachstum von 18,6 Prozent bis 2009. Insbesondere personalisierte Dienste und Unterhaltungsanwendungen trieben den Datenbedarf in die Höhe. Anfang September hatte E-Plus als erster deutscher Netzbetreiber eine UMTS-Flatrate angeboten, auf die kurz darauf O2 Germany mit neuen Tarifoptionen für "Surf@home" reagierte. (ssu)