Sun erwägt Klage gegen Microsoft

Nach dem Kompromiss zwischen US-Regierung und Microsoft soll das Imperium von Bill Gates nicht ungeschoren bleiben. Sun Microsystems ruft bereits nach dem Kadi.

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Von
  • Sven Hansen

"Sie ist nicht nur schwach, sondern absolut unwirksam", so kommentierte Mike Morris, Anwalt von Sun Microsystems, die außergerichtliche Einigung zwischen Microsoft und dem US-Justizministerium. Man habe zunächst gewartet, wie die Justizbehörde das Marktgebaren des Konkurrenten sanktioniere. Doch nun sei es Zeit, ernsthaft über eigene zivilrechtliche Schritte nachzudenken, erklärte Morris gegenüber US-Medien.

Aus seiner Enttäuschung über die Einigung machte der Anwalt keinen Hehl: "Der Deal ist voll von Schlupflöchern und Hintertüren und lässt wichtige Dinge ungeklärt", so Morris. Die im Rahmen des Antitrust-Prozesses gewonnenen Erkenntnisse könnten Sun nun die Munition für ein eigene zivilrechtliche Klage liefern: Im Juni hatte der US Court of Appeals geurteilt, dass Microsoft seine Monopolstellung gegenüber Konkurrenten wie Sun missbraucht hat.

Der Streit zwischen Sun und Microsoft schwelt bereits seit längerem: Bereits 1998 waren E-Mails aus Redmond bekannt geworden, in denen die Sabotage von Suns Java Development Kit und der Java Foundation Classes nahegelegt wurde. Bisher letzter Akt der Auseinandersetzungen war die Ankündigung von Microsoft, dass Java künftig nicht mehr zum Lieferumfang des Internet Explorer gehört. (sha)