Sun erweitert seine x64-Server-Palette

Sun stellt den bereits erwarteten Highend-Opteron-Server Fire X4600, den Storage-Server X4500 und den Sun Blade 8000 vor.

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Mit dem Acht-Opteron-Server Fire X4600, dem Storage-Server Fire X4500 und dem Blade 8000 Modular System erweitert Sun rund zweieinhalb Jahre nach Einführung der ersten Geräte seine Opteron-Server-Palette. Die detaillierten Produktinformationen hat Sun jetzt bereits einige Stunden vor der offiziellen Einführungsveranstaltung veröffentlicht.

Weil die Einführung der neuen Stepping-F-Opterons mit DDR2-Speicher-Interface, neuer CPU-Fassung und Virtualisierungsfunktionen innerhalb der nächsten Wochen erwartet wird, überrascht es, dass Sun die neuen Server noch mit den bereits vor über einem Jahr eingeführten Dual-Core-Opterons oder den bis zu 3 GHz schnellen Einzelkern-Versionen bestückt. Die Konkurrenz der hoch effizienten Woodcrest-Xeons von Intel braucht Sun bei den neuen Systemen allerdings nicht zu fürchten, weil diese Xeons nur in Zwei-Prozessor-Konfigurationen arbeiten; die ebenfalls in den nächsten Wochen erwarteten "Tulsa"-Multiprozessor-Xeons mit bis zu 16 MByte L3-Cache, die mit der von Sun jetzt verwendeten Opteron-800-Familie konkurrieren, arbeiten noch mit NetBurst-Kernen.

Der Fire X4600 ist der erste Acht-Sockel-Opteron-Server einer großen Server-Marke und wertet dadurch den AMD64-Prozessor deutlich auf. Bisher waren nur Acht-Sockel-Server-Barebones von Firmen wie Iwill (H8502) oder Tyan (Transport VX50) zu haben. Ähnlich wie Iwill beim H8502 und HP beim erfolgreichen Vier-Sockel-Server ProLiant DL585 setzt Sun beim X4600 (alias Galaxy4) auf ein modulares Konzept: Die einzelnen Prozessoren sitzen gemeinsam mit ihren jeweils vier zugehörigen PC3200R-Speicherslots auf separaten Steckkarten und sind untereinander und mit dem Chipsatz per HyperTransport verbunden. Durch die modulare Bauweise soll sich der X4600 später auch mit Quad-Core-Opterons (K8L) aufrüsten lassen.

Als Chipsatz verwendet Sun offenbar den Nvidia Nforce Professional 2200 zusammen mit dem HyperTransport-PCI-X-Tunnel AMD-8132. Letzterer bindet zwei PCI-X-100-Slots, einen SAS-Controller von LSI Logic (SAS1064) und zwei Dual-Port-Gigabit-Ethernet-Chips von Intel (FW82546) an. Es stehen also wie beim 2-HE-Server Fire X4200 vier Hotswap-Einschübe für 2,5-Zoll-SAS- oder SATA-Disks sowie vier GBit-LAN-Ports bereit, dazu kommt noch ein 100-MBit-LAN-Port für das Fernwartungs-Modul (ILOM, Integrated Lights-out Management). Die Stromversorgung übernehmen vier N+1-redundante Netzteile. Mit vier Rack-Höheneinheiten ist die X4600 sehr kompakt für einen Server mit bis zu 16 Kernen. Die Prozessor-Packungsdichte pro Rack beträgt (bei zehn X4600 pro 42-HE-Rack) 80 Prozessoren mit 160 Kernen, das ist nur minimal weniger als beim Einsatz von 1-HE-Servern mit jeweils zwei CPU-Sockeln. Der X4600 ist damit auch für Cluster (wie den Tsubame) interessant. Als Einstiegspreis mit vier Prozessoren nennt Sun rund 30.000 Euro.

Der zweite Sun-Neuling ist der Storage-Server Fire X4500 (Codename Thumper), der mit einem erreichbaren Preis von etwa 2 US-Dollar pro Gigabyte Speicherkapazität besonders wirtschaftlich sein soll. In seinem Inneren stecken zwei Dual-Core-Opterons, die über mehrere HyperTransport-PCI-X-Tunnel insgesamt sechs 8-Port-SATA-II-Controller von Marvell (88SX6081), zwei PCI-X-133-Slots und zwei Dual-Port-Gigabit-Ethernet-Chips (ebenfalls von Intel) anbinden. Mit 48 Festplatten zu je 500 GByte Kapazität bietet der X4500 24 Terabyte unformatierte Speicherkapazität, die ein Software-RAID unter Solaris ZFS verwaltet. Der Storage-Server soll ab rund 33.000 US-Dollar zu haben sein.

Die dritte Neuheit ist das Sun Blade 8000 Modular System; über diese Blade-Server hat Sun schon viele Informationen vorab veröffentlicht. Anders als zuvor eingeschätzt, setzt Sun aber nicht auf PCI EAS, sondern verbindet die einzelnen PCI-Express-Ports der Quad-Opteron-Blades X8400 direkt mit bestimmten rückwärtigen Modul-Einschüben. So lassen sich beispielsweise zwei PCIe-x8-Ports jedes Blades mit jeweils einem PCIe ExpressModule bestücken, zwei weitere PCIe-x8-Ports sind jeweils einem Network Express Module zugeordnet, von denen jedes wiederum zwei Gigabit-Ethernet-Ports pro Server bietet. Außerdem sind noch zwei weitere PCIe-x4-Ports pro Server mit Network Express Modules nutzbar. Als PCIe ExpressModules bietet Sun zunächst Adapter für Gigabit Ethernet, (4G-FC-)FibreChannel und 4x-InfiniBand an. (ciw)