TSMC: Erste Apple-Chips "made in USA" im Anmarsch

Apples zentraler Chipfertiger beginnt einem Bericht zufolge bald mit der Massenproduktion erster iPhone-Prozessoren in den USA.

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TSMC-Fertigungswerk.

TSMC-Fertigungswerk.

(Bild: Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., Ltd.)

Lesezeit: 3 Min.

Apples Chipauftragsfertiger TSMC steht offenbar kurz davor, erste A16-Bionic-Chips in die Massenproduktion zu geben, die im US-Bundesstaat Arizona vom Band laufen. Entsprechende Vorhersagen gab es bereits im Herbst, nun sei Apple in der "letzten Phase" der Überprüfung des Produktions-Outputs, schreibt das in Japan erscheinende Finanzmedium Nikkei Asia. Ein erster Batch von Chips in kommerzieller Massenproduktion sei bereits in diesem Quartal zu erwarten, sobald die Qualitätssicherungsprozesse abgeschlossen sind.

Bei dem A16 Bionic handelt es sich um ein System-on-Chip (SoC), das Apple im Jahr 2022 zusammen mit dem iPhone 14 Pro und 14 Pro Max einfĂĽhrte. Die Chips kommen weiterhin im iPhone 15 und 15 Plus von 2023 zum Einsatz. TSMC fertigt sie im 4-Nanometer-Prozess N4P; sie laufen mit bis zu 3,46 GHz. Das HerzstĂĽck bilden sechs CPU-Kerne, darunter zwei Performance-Cores.

Interessanterweise ist dieser Chip genau derjenige, der ohne KI-Einheit noch nicht zu Apple Intelligence kompatibel ist. Die Unterstützung beginnt erst beim A17 Pro, der 2023 mit iPhone 15 Pro und 15 Pro Max auf den Markt kam. Die dafür notwendige 3-nm-Fertigungstechnik sieht TSMC in den USA allerdings noch nicht vor. Apple hat das iPhone 14, 14 Plus, 15 und 15 Plus weiterhin im Angebot, also entsprechend Bedarf an älteren A16-SoCs.

Es wird noch länger so bleiben, dass TSMC die jeweils aktuellen Apple-SoCs nur in Taiwan herstellt. Das Unternehmen will seine Fabrik in Arizona jedoch mit mehr und mehr Fabs ausstatten, um auch höherwertige Chips zu produzieren. So könnten bereits 2028 erstmals 2-nm-SoCs in den USA vom Band laufen. Die taiwanische Regierung erlaubte TSMC zuletzt, auch neuere Chips im Ausland herzustellen, wobei dies eher Taktik denn praktische Umsetzbarkeit bedeutet. In der Heimat ist TSMC weiterhin Generationen vorne, so sollen 2-nm-SoCs bereits in diesem Jahr in dem Land vom Band laufen.

Dennoch scheint die Herstellung in Arizona zu wachsen und zu gedeihen. Neben örtlichen Kräften werden dort auch viele Mitarbeiter aus Taiwan beschäftigt. So schrieb die New York Times letzten Monat, dass in den Vororten von Phoenix längst ein "Tiny Taipei" entstanden sei. Die Anstellung vieler Mitarbeiter aus der Heimat von TSMC – die das Unternehmen als dringend notwendig ansieht, weil lokale Fachkräfte fehlten – wird von einigen Gewerkschaften kritisiert. So gab es den Versuch, die US-Regierung dazu zu bewegen, ein Visa-Programm zu stoppen.

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(bsc)