Telecom Italia rückt von Alice ab

Mit weiteren 4000 Stellenstreichungen und der Konzentration auf das Kerngeschäft in Italien und Brasilien will sich Telecom Italia für die Zukunft rüsten. Das Schicksal der deutschen Tochter Hansenet ist damit ungewiss.

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Der angeschlagene italienische Telekomriese Telecom Italia will sich mit weiterem Stellenabbau und strategischen Weichenstellungen für schwere Zeiten rüsten. Am heutigen Mittwoch präsentierte der Konzern in London seinen Geschäftsplan bis zum Jahr 2011. Demnach will sich Telecom Italia künftig auf das Kerngeschäft in Italien und Brasilien konzentrieren und weitere 4000 Arbeitsplätze abbauen. Andere Geschäftsbereiche sollen wenn möglich verkauft werden. Damit steht auch die deutsche Tochter Hansenet zur Disposition.

"Wir haben gesagt, dass wir uns auf die Märkte Italien und Brasilien konzentrieren wollen. Das heißt, dass alles andere verkauft werden kann", sagte Konzernchef Franco Bernabè laut Financial Times Deutschland gegenüber Investoren in London. Telecom Italia wolle das allerdings nicht um jeden Preis. Die Beteiligungen sollten vor einem möglichen Verkauf im Wert gesteigert werden, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Gerüchte, dass die deutsche Tochter ("Alice-DSL") verkauft werden solle, hatte Hansenet-Geschäftsführer Carlos Lambarri wiederholt zu entkräften versucht.

In dem neuen Dreijahresplan sind Einsparungen von 2 Milliarden Euro vorgesehen. Telecom Italia leidet unter einer Schuldenlast von 37 Milliarden Euro. Zur Entlastung sollen nun weitere 4000 Arbeitsplätze in Italien abgebaut werden. Erst im Sommer hatte der Konzern den Abbau von 5000 Jobs angekündigt. Ende September beschäftigte Telecom Italia noch rund 80.000 Menschen. (vbr)