Amazon will mit Billig-Shop Temu und Shein Einhalt gebieten

Über eine eigene Startseite will Amazon künftig offenbar Billigprodukte aus China verkaufen. Ein Test soll zunächst in den USA starten.

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Miniatureinkaufskorb links neben einem Laptop mit Amazon-Logo. Im Hintergrund die Amazon Buy Boxes, in denen Produkte auf der Website des Online-Gigangten Amazon platziert sind.

Neben der üblichen Startseite könnte Amazon künftig auch eine gezielt für Billigprodukte aus China einrichten.

(Bild: Nikita Burdenkov/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Amazon plant angeblich einen Shop für Billigprodukte aus China, um Wettbewerbern wie Temu und – im Falle von Kleidung – Shein das Wasser abzugraben. Es geht um den Verkauf von billigen Elektronik- und Haushaltsartikel sowie Kleidungsstücken, die Hersteller direkt aus China zur Wunschadresse schicken (sogenanntes Dropshipping). Im Fokus stehen die Preise; die Qualität ist zweitrangig.

Über die Pläne berichtete zunächst The Information. Die Nachrichtenagentur CNBC liefert weitere Details, laut eigenen Aussagen anhand einer Amazon-Präsentation, die eigentlich für chinesische Hersteller gedacht ist. Die Firma soll kürzlich zahlreiche chinesische Partner zu einer geschlossenen Veranstaltung eingeladen haben, um die Pläne zu besprechen.

Der Startschuss könnte bis zum Herbstende zunächst in den USA fallen. Üblicherweise testet Amazon dort neue Verkaufsstrategien und weitet sie bei Erfolg auf weitere Länder aus.

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Chinesische Hersteller verkaufen ihre Produkte längst über Amazon, sowohl über Amazons Logistikzentren als auch per Direktversand über die Warehouse-Plattform. Bei der eigenen Startseite für Billigprodukte soll der Fokus einzig auf dem Direktversand liegen, um Kosten zu sparen und auch den Verkauf von Kleinserien ausprobieren zu können. So müssen die Hersteller keine kompletten Paletten zu Amazon schicken.

Amazon und dessen Partner wollen offenbar Lieferzeiten von neun bis elf Tagen garantieren. Im Fokus stünden No-Name-Produkte, die weniger als 20 US-Dollar kosten.

In einer Stellungnahme gegenüber CNBC bestätigt Amazon die Spekulationen nicht, aber dementiert sie auch nicht: "Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Wegen, um mit unseren Vertriebspartnern zusammenzuarbeiten und unsere Kunden mit einer größeren Auswahl, niedrigeren Preisen und mehr Komfort zu begeistern", heißt es im Unternehmenssprech.

(mma)