TeraFlop-Opteron-Cluster von Sun wird Japans schnellster Supercomputer [Update]

Auf der SC2005 haben Sun und AMD bekannt gegeben, dass das Tokyo Institute of Technology einen Opteron-Cluster mit 5240 Dual-Core-Opteron-Prozessoren bei Sun in Auftrag gegeben hat.

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Von
  • Andreas Stiller

Auf der Supercomputer-Konferenz SC2005 haben Sun und AMD bekanntgegeben, dass das Tokyo Institute of Technology einen Opteron-Cluster mit 5240 Dual-Core-Opteron-Prozessoren bei Sun in Auftrag gegeben hat. Hinzu kommen 360 "Advanced Accelerator Boards" von ClearSpeed, mit denen das System dann insgesamt über 50 TeraFlops/s Linpack-Performance erzielen soll. Der Cray-Rechner Jaguar zum Vergleich – derzeit auf Platz 10 in der Top500-Liste – kommt mit 5200 Single-Core-Opteron-Prozessoren à 2,4 GHz ohne die Coprozessor-Karten von ClearSpeed auf eine Linpack-Leistung von 20,5 TeraFlop/s.

Mit 50 TeraFlop/s liegt der für Anfang 2006 geplante Sun-Cluster deutlich vor dem seit Jahren schnellsten Japaner, dem Earth-Simulator von NEC mit 35,9 TeraFlop/s. Die japanische Firma NEC ist allerdings auch bei dem Opteron-Cluster dabei. Sei ist der verantwortliche Systemintegrator, der die Sun-Fire-x64-Server zusammenstellt und miteinander sowie mit Storage-Systemen von Sun und NEC verbindet.

Darüber hinaus wollen NEC, Sun und das Tokioer Institut das System zügig nach der Betriebnahme im Frühjahr 2006 auf 6000 ClearSpeed-Karten aufrüsten, um damit die 100-TeraFlop/s-Marke knacken zu können.

Die CSX600-Coprozessoren von ClearSpeed könnten den gesamten HPC-Bereich revolutionieren. Der CSX-6000-Prozessor besteht aus 96 Recheneinheiten, die bei der Matrixmultiplikation in doppelter Genauigkeit 25 GFlop/s erzielen können – und das bei maximal 10 Watt Energieaufnahme. Damit liegt Clearspeed in der Performance pro Watt weit an der Spitze vor allen Supercomputern.

Die PCI-X-Karte Advanced Accelerator besteht aus zwei CX600-Prozessoren, erreicht also 50 GFlop/s bei einem maximalen Verbrauch von 25 Watt. Beim Linpack erreicht ein PC nach Aussagen von ClearSpeed mit Dual-Opteron (etwa IBM A Pro e-Server) rund 8 GFlop/s, mit dem Advanced Accelerator Board steigt die Performance auf 30,2 GFlop/s – lustigerweise sinkt dabei der Energieverbrauch des Gesamtsystems sogar von 330 Watt auf 300 Watt.

Optimierte BLAS-Bibliotheken (Level 3) und FFTW – so wie sie auch Mathematica und MATLAB verwenden – gehören zum Lieferumfang der Karten, sodass der Programmierer nur die Blibliotheken einbinden muss, um den Performance-Boost genießen zu können. ClearSpeed hat angekündigt, die Karten im Herbst dieses Jahres auf den Markt zu bringen. Eine bessere Referenz als den schnellsten japanischen Supercomputer könnte sich die Firma kaum wünschen.

Zur Supercomputer-Konferenz SC2005 siehe auch: