Tesla: US-Verkehrsbehörde prüft Musk-Tweet zu Abschaltung von Lenkradwarnung

Wer bei aktiviertem Fahrassistenten die Hände von Lenkrad nimmt, wird gewarnt. Dass das laut Musk bald deaktiviert werden kann, ruft eine Behörde auf den Plan.

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Tesla Armaturenbrett

(Bild: TierneyMJ/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Die US-Verkehrsaufsichtsbehörde NHTSA hat Untersuchungen zu einem Tweet von Elon Musk aufgenommen. In dem hat der US-Milliardär und Chef des Elektroautokonzerns Tesla angekündigt, dass bestimmte Fahrer und Fahrerinnen bald die Warnungen ausschalten können, mit denen sie daran erinnert werden, die Hände auch bei aktiviertem Fahrassistenten am Lenkrad zu halten. Die Angelegenheit sei jetzt Teil der Ermittlungen zu Tesla-Fahrzeugen, die mit aktiviertem "Autopilot" in Notfall-Fahrzeuge am Straßenrand gerast sind, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Mit dem nun beanstandeten Tweet hat Musk am 31. Dezember auf die Forderung geantwortet, dass die Warnung abschaltbar sein sollte, wenn man mehr als 10.000 Meilen (ca. 16.000 km) mit "Autopilot" absolviert hat.

Musk legt seit Jahren nahe, dass der Fahrassistenzprogramme "Autopilot" und inzwischen "Full Self Driving" von Tesla die Steuerung der Fahrzeuge weitgehend übernehmen können, obwohl das nicht der Fall ist: "Wir sagen nicht, dass die Technik bereit ist, niemanden hinter dem Lenkrad zu haben", gestand er laut AP erst im Oktober 2022 ein. Deshalb müssen die Hände der Fahrer und Fahrerinnen jederzeit am Lenkrad bleiben, andernfalls ertönt eine Warnung. Musk legte jetzt nahe, dass diese Warnung mit einem Update im Januar für besonders eifrige Nutzende abgeschafft wird. Was genau vorgesehen ist, ist aber unklar. Laut AP hat die National Highway Traffic Safety Administration den Elektroautokonzern deshalb um weitere Informationen gebeten.

Die Kritik an Tesla und vor allem Tesla-Chef Elon Musk in Zusammenhang mit dem Fahrassistenzsystem ist nicht neu. Trotzdem kommen immer wieder Fälle hinzu, in denen Musks Äußerungen augenscheinlich etwa den Angaben im Handbuch widersprechen. So kündigte er bereits vor Monaten ein Update der Technik mit dem Versprechen an, es werde es Kunden und Kundinnen ermöglichen, zur Arbeit, zu Freunden, in den Supermarkt zu fahren, "ohne das Lenkrad anzufassen". Ferner behauptet das Unternehmen in einem Video, die Person auf dem Fahrersitz müsse da nur aus rechtlichen Gründen sitzen, "das Auto fährt sich selbst". Gleichzeitig weist Tesla aber explizit darauf hin, dass Hände zu jeder Zeit am Lenkrad bleiben müssen. Der Assistent "macht das Auto nicht autonom".

Die Untersuchung des Tweets durch die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) erfolgt nun im Rahmen einer weitergehenden Ermittlung, die in einen möglichen Rückruf münden könnte. Dabei geht es um Unfälle, bei denen Tesla-Fahrzeuge mit aktiviertem "Autopilot" in am Straßenrand geparkte Notfall-Fahrzeuge gefahren sind. Ursprünglich untersuchte die Behörde elf solcher Vorfälle, seit Beginn der Untersuchung sind mehrere weitere hinzugekommen.

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