Teurer SpaĂź: So viel Geld versenkte Apple bei seinem Autoprojekt
Laut einem neuen Bericht hat sich Apple die gescheiterte Entwicklung eines autonomen E-Fahrzeugs viel Geld kosten lassen. Die Börse gibt sich trotzdem locker.
Apples in dieser Woche eingestelltes Fahrzeugprojekt könnte für den Konzern bis zu 10 Milliarden US-Dollar verbrannt haben. Davon geht ein neuer Bericht der New York Times aus. Das Projektende sei erfolgt, weil sich der Konzern intern nicht über die Ausrichtung einigen konnte. Aus dem "Project Titan" sei ein "Titanic-Desaster" geworden. Viele Apple-Mitarbeiter, die an dem Projekt gearbeitet haben, hätten gewusst, dass es vermutlich scheitern wird.
Abwanderung zu Tesla stoppen
In der Meldung werden auch weitere interessante Details erwähnt. 2014, als das Projekt gestartet war, hätte Apple nach einem neuen Großprojekt gesucht. Einer der Gründe, warum CEO Tim Cook es genehmigt hat, seien Befürchtungen über die Abwanderung von Apple-Ingenieuren zu Tesla gewesen. Man habe nach einem neuen Umsatzbringer gesucht, schließlich ist das Fahrzeuggeschäft eine Billionenbranche. Zuletzt sei erwartet worden, dass das Apple-Auto mindestens 100.000 Dollar hätte kosten müssen – trotz geringer Marge. All das entspricht nicht Apples üblichem Geschäftsmodell.
Es gab zwischenzeitlich auch die Idee, Tesla aufzukaufen, doch das sei dann verworfen worden. Das Autoteam hatte schließlich mehr als 2000 Mitarbeiter bis zu diesem Jahr. Doch Strategie- und Managementwechsel sorgten für Konfusion. Die ersten Konzepte von Ex-Designchef Jony Ive sollen an einen Minivan wie den Fiat Multipla 600 erinnert haben, schreibt die NYT. Später wurde mit Autoherstellern wie BMW, Nissan, Mercedes sowie koreanischen Herstellern verhandelt. Später kam es zu mehreren Entlassungsrunden und Apple-Watch-Manager Kevin Lynch übernahm. Die Pläne, das Fahrzeug weitgehend autonom zu machen, änderten sich mehrfach, zuletzt ging man davon aus, es "Level 2+"-fähig zu machen, also mit semiautonomem Fahren auszustatten.
Start-ups reagieren geschockt
Während die Börse auf die Nachricht kaum reagierte – am Dienstag waren die Aktien zunächst im Plus, gestern ging es nur um knapp 0,7 Prozent herunter –, gibt es in der Branche erstaunte Gesichter, zumindest unter den E-Auto-Start-ups. Laut der in Hongkong erscheinenden South China Morning Post sollen Firmen wie Xiaomi, die derzeit Mobilgeräte und smarte Haushaltsartikel herstellen, nun ihre eigenen Projekte überdenken.
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Kommentar: Apples Auto-ReiĂźleine war richtig
Xiaomi-Boss Lei Jun gab sich "sehr schockiert", teilte aber mit, er wisse, "wie schwer es ist, Autos herzustellen". Es sei aber seine "unerschütterliche strategische Wahl", den Bereich weiter zu verfolgen. Bei Xiaomi gab man bereits 1,4 Milliarden Dollar für die Entwicklung seines ersten E-Fahrzeuges aus, das demnächst auf den Markt kommen soll. Andere Hersteller wie Li Auto teilten mit, sie verständen, dass Apple in Richtung KI gehe, denn dies sei der "zentrale Einstiegspunkt für alle Geräte, Dienste, Anwendungen und Transaktionen".
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(bsc)