Apple-Chef Tim Cook: In China soll es wieder laufen

Der Apple-CEO hat sich positiv zu den jüngsten Zahlen seines Konzerns geäußert. Beim iPhone helfen billigere Preise – und Services und Wearables boomen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 26 Kommentare lesen
Tim Cook

Tim Cook bei einer Apple-Veranstaltung.

(Bild: dpa, Jeff Chiu/AP)

Lesezeit: 3 Min.

Apples letztes Quartal lief durchaus ordentlich. Zwar schrumpfte der Gewinn leicht, der Umsatz stieg jedoch weiter und das von vielen Analysten als extrem wichtig betrachtete Servicegeschäft machte erneut einen Sprung nach vorne. In einer Telefonkonferenz mit Analysten haben sich Apple-Chef Tim Cook und Chief Financial Officer Luca Maestri zu den Ergebnissen geäußerst – und das ein oder andere Detail zur Zukunft des Konzerns fallengelassen.

So gelingt es Apple mittlerweile, sein Geschäft in China zu stabilisieren. Der Umsatz ging um knapp zwei Prozent auf 11,1 Milliarden Dollar zurück – weniger als in den Vorquartalen. Cook meinte, würde man Währungseffekte nicht einberechnen, sei Apple im dritten Quartal im Reich der Mitte sogar gewachsen. Er gab sich erneut "bullish" im Bezug auf die Marktaussichten. Verkaufsmaßnahmen wie das Trade-In-Programm wirken, ebenso monatliche Abzahlungen und Anpassungen beim Preis.

Apple hatte etwa begonnen, das iPhone 11 günstiger zu verkaufen als seine Vorgänger iPhone XR. Die iPhone-11-Verkäufe sind laut Cook auch insgesamt "sehr, sehr gut" gestartet. In den USA geht es bei 700 Dollar los. "Das gibt den Leuten einen weiteren Grund für ein Upgrade." Cook geht davon aus, dass die Strafzollproblematik zwischen China und den USA "bald" gelöst sein wird. Der Konzern zahle hier bereits "einige" Gebühren und es werde wohl im September mehr werden. Doch Cook glaubt an ein baldiges Abkommen zwischen den USA und China, das vielleicht anfangs nicht alle Probleme löst, dies aber später tun wird.

Über das Service-Geschäft freute sich Cook erneut. Als Beispiel nannte er Apple Pay, den Bezahldienst des Konzerns. Das Transaktionsvolumen wachse mittlerweile viermal so schnell wie bei PayPal. Höhere Umsätze habe man noch nie gemacht, im September-Quartal seien drei Milliarden Transaktionen festgestellt worden. Apple Pay ist mittlerweile in 49 Märkten aktiv, 6000 Kartenanbieter machen mit. Beim neuen TV-Dienst Apple TV+ fährt Apple anfangs eine Gratisaktion mit Gerätekäufern – wer kürzlich iPhone, Mac, iPad, Apple TV & Co. erworben hat, bekommt den Service ein Jahr gratis (sonst 5 Euro im Monat). Die Kampagne soll aber nicht ewig anhalten, deutete Cook an.

Die frisch auf den Markt gekommenen AirPods Pro sieht Cook als Ergänzung zu den vorhandenen AirPods, nicht als Ersatz. Sie sind dank ANC-Technik ausreichend von ihren Vorgängern abgesetzt und auch teurer als diese. Das ganze Wearables-Segment wächst stark. Die AirPods eilen laut Cook von Rekord zu Rekord. Die Apple Watch wächst ebenfalls weiter. Dabei seien drei Viertel der Kunden Erstkäufer der Computeruhr.

In die Weihnachts-Saison geht Apple nun mit den frischen iPhone-Modellen mit deutlich verbesserter Kamera, der neuen Apple Watch Series 5 und den verbesserten AirPods Pro, die seit dieser Woche im Handel sind. Mancher Analyst findet, dass Apple hier noch nicht optimistisch genug ist mit seiner Umsatzprognose. So meinte Tony Sacconaghi von Bernstein Research, die Zahlen könnten noch besser ausfallen. Allerdings fehlt Apple in diesem Jahr – zumindest bislang – ein neuer Mac, der die Umsätze weiter ankurbeln könnte.

(bsc)