Studie: Mittleres Gehalt technischer Ausbildungsberufe schon fĂĽr Junge hoch

Einige Ausbildungsberufe versprechen schon jungen Angestellten einen guten Verdienst. Eine Studie hat die Top 20 der lukrativsten ermittelt.

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Ein Mann steht in Geldregen

Viele Ausbildungsberufe versprechen ein besseres mittleres Gehalt als akademisch geprägte Jobs.

(Bild: lassedesignen/Shutterstock.com)

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Unter den Top 20 Ausbildungsberufen mit dem besten mittleren Gehalt sind die meisten technisch ausgerichtet oder im Bau angesiedelt. Demnach verdienen Fachkräfte mit Ausbildung dort mittelfristig teils deutlich mehr als Menschen mit akademischem Abschluss, zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Das Medianentgelt sozialversicherungspflichtig beschäftigter Fachkräfte mit abgeschlossener Ausbildung in Vollzeit lag 2023 bei etwas mehr als 3500 Euro. Bereits im Alter unter 40 Jahren verdienten Beschäftigte in einigen Berufen schon deutlich darüber. Das gilt etwa für Fachkräfte der Technischen Forschung und Entwicklung, die das Ranking anführen. Sie verdienten im Alter von 20 bis 39 Jahren im Mittel 5670 Euro brutto. Beschäftigt sind diese Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen sowie von Kraftwagen und Kraftwagenteilen.

Auf dem zweiten Platz des Rankings steht die Luft- und Raumfahrttechnik. Hier liegt der Bruttomedianlohn bei 5108 Euro, bei den Versicherungs- und Finanzdienstleistungen sind es auf dem dritten Platz 5021 Euro. Auf den Plätzen vier und fünf der Berufe mit den Top-Entgelten für 20- bis 39-jährige Fachkräfte mit Ausbildung folgen die Energie und Kraftwerkstechnik (4945 Euro) sowie die Technische Produktionsplanung und -steuerung (4940 Euro). In der Technischen Informatik kommen Angestellte auf ein mittleres Einkommen von 4628 Euro, die Informatik liegt mit 4237 Euro auf Platz 19.

Unternehmen haben für einige der Ausbildungsberufe unter den Top 20 große Schwierigkeiten, die Stellen zu besetzen, schreiben die Studien-Autoren und schlussfolgern, dass ein Lohnanstieg allein nicht ausreichend ist, um den Fachkräftemangel zu beseitigen. "Vielmehr wird die Attraktivität eines Berufs und des Arbeitgebers von einer Vielzahl von Aspekten beeinflusst", heißt es in dem Bericht.

Beispielsweise fehlen derzeit fast 14.000 Menschen mit der Qualifikation in der Elektronik oder Industrieelektrik. "Diese Fachkräfte werden beispielsweise händeringend in der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sowie der Energieversorgung gesucht", heißt es in der Studie. Beschäftigte arbeiteten dort etwa mit elektrischen Anlagen und Systemen.

Auch die Suche nach Fachkräften der Operations-/Medizintechnischen Assistenz gestalte sich für Unternehmen schwer. Hier blieben gut sieben von zehn aller bundesweiten offenen Stellen rechnerisch offen. "Ähnlich angespannt ist die Stellenbesetzung bei Technischen Servicekräften in Wartung und Instandhaltung mit abgeschlossener Ausbildung zum Automatenfachmann." Unbesetzt blieben in diesem Beruf zwischen Juli 2023 und Juni 2024 mehr als sechs von zehn (65,4 Prozent) der Stellen.

Zugleich sind neun Berufsfelder der Top 20 nicht vom Fachkräftemangel betroffen, etwa die Energie- und Kraftwerkstechnik.

(are)