Transmeta steckt immer noch in Schwierigkeiten

Die Chip-Schmiede, die mit ihren Crusoe-Prozessoren Intel ein gutes Stück vom Kuchen vor allem bei den Notebook-Prozessoren wegnehmen wollte, ist noch immer nicht am Ende der Durststrecke angelangt.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Chip-Schmiede Transmeta, die mit ihren besonders stromsparenden Crusoe-Prozessoren Intel ein gutes Stück vom Kuchen vor allem bei den Notebook-Prozessoren wegnehmen wollte, kann noch immer nicht so recht auf die Überwindung der Durststrecke hoffen. Nachdem bei den vorherigen Quartals-Geschäftsberichten schon leichte Zweifel über die Zukunft der Firma aufkamen, liegt der Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2002 immer noch bei nur 4,1 Millionen US-Dollar. Das ist zwar eine Steigerung von 273 Prozent gegenüber den 1,5 Millionen US-Dollar des vierten Quartals 2001 -- im ersten Quartal 2001 lag der Umsatz aber noch bei 18,6 Millionen US-Dollar.

Nicht viel besser sieht es bei der Gewinn/Verlust-Rechnung aus: Der Pro-forma-Verlust betrug 23,2 Millionen US-Dollar gegenüber einem Minus von 13,2 Millionen US-Dollar im gleichen Quartal des Vorjahrs. Unter Einbeziehung von Sonderbelastungen in Höhe von 7,7 Millionen US-Dollar wies Transmeta einen Netto-Verlust von 30,9 Millionen US-Dollar aus; im Vorjahr betrug der Nettoverlust 22,7 Millionen US-Dollar.

Der scheidende Transmeta-Chef Murray Goldman wollte seinen Nachfolger Matthew Perry aber wohl nicht ohne einen Hoffnungsschimmer dastehen lassen: "In diesem Quartal haben wir weiter unseren Plan zur wirtschaftlichen Erholung festgelegt und umgesetzt; außerdem konnten wir den Crusoe TM5800 in Stückzahlen an unsere Kunden ausliefern", meinte Goldman. Produktionsschwierigkeiten beim TM5800 waren als einer der Gründe angeführt worden, warum Transmeta im Vorquartal so schlechte Zahlen vorlegen musste. Für das kommende Quartal jedenfalls erwartet die Firma, in der Linux-Erfinder Linus Torvalds für das Host-Betriebssystem der Crusoe-Prozessoren verantwortlich zeichnet, eine Umsatzsteigerung von 55 bis 56 Prozent.

Sehr viel Hoffnung machte der Geschäftsbericht den Börsianern offensichtlich trotzdem nicht: Im nachbörslichen Handel brach der Kurs der Transmeta-Aktie geradezu zusammen: Zeitweise lag er mit über 24 Prozent im Minus. Zum Ende des nachbörslichen Handels hatte die Aktie 17,63 Prozent auf 2,71 US-Dollar verloren. (jk)