US-Filesharing-Prozess: Student soll 675.000 US-$ zahlen
Das US-Bundesgericht in Boston vedonnert den 25-jährigen Joel Tenenbaum im Filesharing-Prozess zu 675.000 US-Dollar Geldstrafe.
Im Filesharing-Prozess gegen den 25-jährigen Student Joel Tenenbaum vor dem US-Bundesgericht in Boston (Massachusetts) hat die Jury einen Schadensersatz in Höhe von 675.000 US-Dollar (470.000 Euro) verhängt.
Im Laufe des Prozesses hatte Tenenbaum eingeräumt, 30 Songs über die Peer-to-Peer-Tauschbörse Kazaa heruntergeladen zu haben. Ferner hatte er eingeräumt, ihm sei bewusst gewesen, dass er die Songs damit gleichzeitig auch anderen Nutzer der Tauschbörse zur Verfügung stelle.
Die Musik-Labels hatten Schadensersatz in dem vom US-Copyright vorgesehenen Rahmen gefordert. Dieser muss sich nicht am tatsächlich entstandenen Schaden orientieren. Für jeden einzelnen der in der Anklageschrift aufgeführten 30 Songs hätte die Jury eine Summe zwischen 750 und 30.000 US-Dollar zusprechen können.
Bei willentlichen Verstößen ist indes ein Schadenersatz von bis zu 150.000 US-Dollar möglich – für jeden der 30 Songs. Im schlimmsten Fall hätte Joel Tenenbaum ein Urteil über 4,5 Millionen US-Dollar gedroht. Im Vergleich zu diesem Strafmaß erscheinen die 675.000 US-Dollar beinahe wie ein "Schnäppchen" – trösten wird das Tenenbaum wohl nicht.
Siehe dazu auch:
- Geständnis in US-Filesharing-Prozess
- Erster Verhandlungstag in US-Filesharing-Prozess
- USA: Prozesse gegen Filesharer vor dem Auftakt
- Kein Live-Stream vom Filesharing-Verfahren in Boston
- US-Regierung nimmt Stellung in Filesharing-Verfahren
- Immer noch kein Live-Stream aus Filesharing-Verfahren
- Zur Live-Übertragung vorgesehene Anhörung in Filesharing-Prozess verschoben
- US-Musikindustrie will Livestream aus Gerichtssaal verhindern
- Filesharing-Verfahren live im Internet
- Harvard-Professor fordert Live-Ăśbertragung ins Internet
- Harvard-Professor verteidigt in Filesharing-Fall
(spo)