US-Importbann: Aktuelle Apple Watch nicht mehr bei Apple, Probleme mit Reparatur
In den USA werden aktuelle Watch-Modelle nicht mehr verkauft. Doch auch Käufer älterer Geräte sind unter Umständen betroffen.
Apple Watch in den USA nicht mehr zu haben – zumindest temporär.
Apple hat den Verkauf von Apple Watch Series 9 und Ultra 2 in den USA wie erwartet temporär unterbrochen. Das Unternehmen reagiert damit auf ein Importverbot, das die U.S. International Trade Commission (ITC) auf Antrag eines Medizingeräteherstellers erlassen hatte. Apple war es nicht gelungen, diesen gerichtlich abzuwehren, zudem entschied auch die US-Regierung unter Präsident Joe Biden dagegen, ihr Veto einzulegen. Damit darf Apple die in China produzierten Computeruhren nicht mehr einführen.
Schon seit einigen Tagen aus dem Handel
Die Ankündigung, dass beide im September vorgestellten Smartwatch-Modelle zunächst aus dem US-Handel genommen werden, kam bereits Mitte Dezember. Apple wollte damit dem Importverbot zuvorkommen. Dieses gilt nun offiziell mit Stichtag 26. Dezember. Das Büro des United States Trade Representative teilte mit, es habe "vorsichtig abgewogen", ob der Bann in Kraft bleibe. Die Entscheidung der ITC werde nicht zurückgenommen. Apples Gegner in dem Verfahren ist ebenfalls ein US-Unternehmen – wohl auch einer der Gründe, warum das Veto unterblieb.
Der Medizingeräteherstellter Masimo Corporation mit seinem Partnerunternehmen Cercacor Labs behauptet, dass Apple mit der Blutsauerstoffmessfunktion seiner Computeruhren zwei Patente verletzt. Masimo wirft Apple zudem vor, zunächst Kaufinteresse gezeigt und dann gezielt Mitarbeiter abgeworben zu haben, um an Geschäftsgeheimnisse zu gelangen. Masimo war zwar zuvor in Prozessen unterlegen, konnte die ITC aber für seine Position gewinnen.
Apple legt Berufung ein
Es erfolgte schließlich eine sogenannte Limited Exclusion Order, die das Importverbot zementierte. Apple will sich damit natürlich nicht abfinden. Das Unternehmen mache nun alles, um die Entscheidung rückgängig machen zu lassen – es wird mit einem Berufungsverfahren gerechnet. Dazu gehört auch der Versuch, die Patente mit Softwareveränderungen zu umgehen – Masimo hält dies allerdings für unmöglich.
Das US-Importverbot betrifft nur Geräte mit Blutsauerstoffmessung sowie auch nur Apple direkt – online wie in den Ladengeschäften. E-Commerce-Websites und Einzelhändler dürfen die Geräte abverkaufen, erhalten allerdings keinen Nachschub. Erste Probleme macht das auch bei Reparaturen – und älteren Modellen mit der Technik: Apple darf für Apple Watch Series 6, 7 und 8 sowie die Apple Watch Ultra 1 keinen Austausch mehr vornehmen.
Apple ist es vor dem Court of Appeals for the Federal Circuit gelungen, per Eilantrag ein temporäres Aus für den Importbann zu erreichen. Dieses gilt zunächst mindestens bis zum 10. Januar. Ob die Geräte sofort wieder in den US-Handel kommen, ist noch nicht gesagt.
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(bsc)