US-Regulierer will landesweites Gratis-WLAN vorantreiben

Noch im Dezember will die Federal Communications Commission die Rahmenbedingungen für die Auktion eines Frequenzspektrums beschließen, das zum Teil für ein kostenfreies WLAN genutzt werden soll.

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Der scheidende Vorsitzende der US-Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) will einem Zeitungsbericht zufolge auf seiner letzten Kommissionssitzung im Dezember noch die Weichen für ein landesweites Gratis-WLAN stellen. Der Republikaner Kevin Martin, der den Kommissionsvorsitz mit der Amtsübernahme des nächsten US-Präsidenten Barack Obama abgeben wird, will dem Wall Street Journal zufolge einen Plan zur Abstimmung bringen, nach dem der Gewinner eines zur Versteigerung anstehenden Frequenzspektrums die WLAN-Grundversorgung leisten soll.

Dem Vorschlag der Kommission zufolge soll der künftige Lizenzinhaber des Spektrums zwischen 2155 und 2175 MHz ein Viertel davon für die WLAN-Grundversorgung reservieren. Neben dem Gratis-WLAN mit niedriger Bandbreite und Jugendschutzfilter soll ein kostenpflichtiger schnellerer Zugang angeboten werden. Mit einem vergleichbaren Konzept hatte sich der Anbieter M2Z Networks im Jahr 2006 für die Frequenznutzung beworben, war damit aber am Veto der FCC gescheitert.

Zuvor hatte sich Widerstand sowohl in der Mobilfunkbranche als auch bei Verbraucherorganisationen geregt. Während die Verbraucherschützer den starren Jugendschutzfilter kritisierten, gingen die Mobilfunker – darunter die Telekom-Tochter T-Mobile USA – gegen einen möglichen Gratis-Konkurrenten auf die Barrikaden. Mit der von den Telcos bevorzugten Versteigerung steigen die Chancen der finanzkräftigen Industrie, selbst den Zuschlag für das Spektrum zu erhalten. Den Jugendschutzfilter sollen Erwachsene laut FCC-Plänen nun abschalten können, berichtet das Wall Street Journal weiter.

Während sich die FCC in ihrer letzten Sitzung unter Kevin Martin noch mit Fragen der Belegung und Programmbündelung in Kabelnetzen beschäftigen will, bleibt ein kontroverses Thema für Martins Nachfolger liegen: Ein Antrag der US-Filmindustrie, mit einem technischen Schutzverfahren die frühe Ausstrahlung von Kinofilmen in HD abzusichern. (vbr)