Homeoffice: Laut Umfrage arbeiten auch nach Corona viele Beschäftigte zuhause

Der Ausbruch der Coronapandemie sorgte für einen Homeoffice-Boom. Auch künftig dürften mehr Beschäftigte von Zuhause aus arbeiten als in der Vergangenheit.

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(Bild: fizkes/Shutterstock.com)

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  • dpa

Der Homeoffice-Schub wird einer Umfrage zufolge in vielen deutschen Unternehmen auch nach der Coronapandemie anhalten. Firmen der Informationswirtschaft, zu denen die IKT-Branche, Mediendienstleister und wissensintensive Dienstleister zählen, erwarten, dass ein Drittel ihrer Belegschaft mindestens einmal wöchentlich von Zuhause aus arbeiten wird, wie aus einer Studie des Mannheimer Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW hervorgeht. Vor der Pandemie waren es durchschnittlich 10 Prozent der Beschäftigten. Industrieunternehmen rechnen im Schnitt mit einem Anstieg von 2 Prozent vor der Pandemie auf 10 Prozent.

Der Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auch künftig zeitweise am heimischen Schreibtisch arbeiten, hängt der Umfrage zufolge stark von der Firmengröße ab. "Große Unternehmen mit mindestens 100 Beschäftigten in der Informationswirtschaft erwarten, dass durchschnittlich die Hälfte ihrer Belegschaft zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten wird, nachdem die Pandemie vorüber ist", erläuterte ZEW-Wissenschaftler Daniel Erdsiek. In Firmen mit 20 bis 99 Beschäftigten liege dieser Anteil bei 38 Prozent und bei kleineren Unternehmen bei 30 Prozent. "Die Coronapandemie hat allerdings über alle Unternehmensgrößen hinweg einen langfristigen Homeoffice-Schub ausgelöst", meinte Erdsiek.

Auch in der Industrie ist der Schub bei den Unternehmen mit mindestens 100 Beschäftigten den Angaben zufolge am stärksten. Diese erwarten, dass im Durchschnitt 16 Prozent der Belegschaft teilweise von Zuhause aus arbeiten werden. Vor der Pandemie waren es nur 3 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Erdsiek zufolge schätzt mehr als jedes dritte der insgesamt gut 1100 befragten Unternehmen die Produktivität von Beschäftigten im Homeoffice heutzutage positiver ein als vor dem Beginn der Pandemie. "Das gilt sowohl für Unternehmen im Dienstleistungsbereich als auch im Verarbeitenden Gewerbe." Etwa acht Prozent der Firmen beurteilen die Produktivität pessimistischer. Die Mehrheit der Unternehmen hat ihre Einschätzung nicht spürbar verändert.

An der ZEW-Befragung beteiligten sich im Juni 2022 mehr als 1100 Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes und der Informationswirtschaft, die sich aus IKT-Branche, Mediendienstleistern und wissensintensiven Dienstleistern zusammensetzt.

(mho)