Umfrage zur Mobilität: Keine Verkehrswende in Sicht

Das Auto – ein Auslaufmodell? Eine kleine Umfrage bescheinigt dem Pkw eher steigende Popularitätswerte.

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BMW i3

Das Verkehrsmittel Auto ist laut einer Umfrage beliebter als in den vergangenen Jahren.

(Bild: BMW)

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Das Auto ist aktuell Verkehrsträger Nummer 1 und stemmt damit einen Großteil des Mobilitätsbedürfnisses. Oft wird dieser Umstand in der Debatte etwas vernachlässigt, wenn mit dem Begriff „Verkehrswende“ jongliert wird. Ein Trend weg vom Auto hin zu anderen Verkehrsmitteln zeichne sich nicht ab, so die Erkenntnis einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens Yougov unter seiner Community im Auftrag des Versicherungsanbieter HUK Coburg. Das Auto bleibt demnach nicht nur das beliebteste Verkehrsmittel, sondern legt gerade unter den Jüngeren an Popularität zu.

Seit zwei Jahren veröffentlicht die HUK Coburg eine jährliche Mobilitätsstudie. In der aktuellen Umfrage sagten 72 Prozent, dass das Auto in Zukunft ihre Mobilitätsanforderungen am besten erfüllen werde. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Unter den ganz jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Alter von 16 bis 24 Jahren waren es sogar 74 Prozent, elf Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Gefragt wurde nach Autos aller Antriebsarten, also Elektroautos und sonstige alternative Motoren inklusive.

Bus und Bahn sind nach wie vor deutlich weniger beliebt als das Fahrrad und das Gehen: 23 Prozent sagten "zu Fuß", 19 Prozent nannten das Fahrrad, 15 Prozent die Bahn, 11 Prozent den Bus, 10 Prozent Tram und S-Bahn. Das entspricht in etwa den Ergebnissen der Vorjahre, Radeln und Gehen haben im Vergleich zur ersten Umfrage im Corona-Jahr 2021 aber schon wieder stark an Beliebtheit verloren.

Viele befürchten, dass die Mobilität jedweder Art teurer wird. 38 Prozent der Befragten äußerten die Sorge vor "steigenden Kosten für Mobilität". Dass sich angesichts der stark gestiegenen Energiepreise Verkehrsplanung und -politik ändern müssen, glauben fast zwei Drittel der Befragten: 63 Prozent befürworteten die Aussage, dass die bisherigen Mobilitätskonzepte geändert werden müssten. Welcher Art diese Änderungen sein müssten oder sollten, fragte Yougov nicht ab.

Einem Drittel ist die politische Festlegung auf Elektroautos suspekt. Sie beklagten eine einseitige Konzentration auf batterieelektrische Antriebe im Vergleich etwa zu Brennstoffzellen, die mit Wasserstoff betrieben werden, oder synthetischen Kraftstoffen aus erneuerbaren Energiequellen wie E-Fuels. Ein Fünftel sah eine "zu starke öffentliche Bevormundung", doch ebenfalls ein Fünftel, dass der Umweltschutz zu kurz komme.

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Yougov befragte im Januar und Februar 2023 insgesamt 4042 Menschen ab einem Alter von 16 Jahren. Gefragt wurde unter anderem:

Welche Fortbewegungsmittel werden Ihrer Meinung nach Ihre Auswahlkriterien in Zukunft (etwa in den nächsten 5 Jahren) in Summe am besten erfüllen?

Welche Befürchtungen haben Sie allgemein hinsichtlich der Entwicklung von Mobilitätskonzepten für die Zukunft?

(mfz)