Umweltministerin: E-Mobilität reicht nicht für klimafreundlichen Verkehr

Seite 2: Microsoft: Cloud spart CO2

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Mit der Digitalisierung gehe großes Potenzial für den Klimaschutz beispielsweise bei Datenzentren einher, versicherte Casper Klynge, der bei Microsoft in Brüssel für Regierungsbeziehungen zuständig ist: "Die Cloud ist viel energieeffizienter als wenn man einen Server im Keller hat." So habe ein dänisches Unternehmen, das mit 300 Servern in die Cloud gewechselt sei, seinen Energieverbrauch um fast 45 Prozent gesenkt.

Microsoft selbst möchte alle eigenen Datenzentren spätestens 2025 klimaneutral betreiben. Insgesamt möchte Microsoft 2030 CO2-negativ sein, also mehr Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernen als ausstoßen. Bis 2050 möchte Microsoft den gesamten seit Firmengründung 1975 durch Stromverbrauch emittierten Kohlenstoff aus der Atmosphäre eliminieren.

Regulierung sei der wichtigste Anstoß für Veränderungen, pflichtete Klynge Schulze bei. Allerdings fürchtet er eine weitere "Lawine" an Vorgaben. Der europäischen Green Deal habe bereits 25 EU-Verordnungen gezeitigt.

Mauro Petriccione, Leiter der Generaldirektion Klimapolitik der EU-Kommission, fordert ein Umdenken der IT-Branche und den Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare Energien. Der Umzug in die Cloud sei notwendig, doch sorgten sich Bürger über mangelnden Datenschutz. Neue Technologien könnten Landwirten helfen, Böden besser zu nutzen.

Die IT-Wirtschaft müsse den Sprung vom Internet der Dinge (IoT) und der Automatisierung von Maschinen zur "Optimierung der Gesellschaft" machen , fordert Sandrine Dixson-Declève, Ko-Präsidentin des Club of Rome. Es gelte, soziale, grüne und digitale Faktoren zusammenzuführen etwa für smarte Mobilität und Bildung. Videokonferenz hülfen, CO2-Emissionen zu verringern. Der Club of Rome hat einen Kompass für die Green-Deal-Umsetzung veröffentlicht.

Für einen stärker datengetriebenen Ansatz beim Internet der Dinge plädiert der Chef des auf Maschinenlernen spezialisierten schwedischen Startups Ekkono. Es reiche nicht, nur Sensoren in vernetzte Geräte einzubauen. Letztere müssten auch mit Produkteffizienz verknüpft werden, um sie nachhaltiger betreiben zu können. Eine Klimaanlage etwa müsse jeweils für den genauen Einsatzort und Zweck optimiert werden, und unter anderem wissen, wie viele Menschen in einem Raum sitzen.

(ds)