Umweltministerin: E-Mobilität reicht nicht für klimafreundlichen Verkehr

Die Tech-Branche könne mehr tun, um Innovation mit Klimaschutz zu verbinden, meint Umweltministerin Svenja Schulze. Verkehr müsse smart organisiert werden.

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Stark Abgase ausstoßende Industrianlage am Ufer eines Flusses

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

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Für mehr Engagement der IT-Branche beim Klimaschutz wirbt Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Wir können Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammenbringen", zeigte sich die SPD-Politikerin bei der Konferenz "Masters of Digital" des Branchenverbands Digital Europe am Donnerstag überzeugt. Leider gehe die Branche eher zögerlich daran, digitale Innovation mit Umwelt- und Klimaschutz zu verknüpfen.

Firmen könnten mit einer virtuellen Repräsentation Auswirkungen vernetzter Geräte auf die Umwelt testen, brachte Schulze ein Beispiel. Im Verkehrssektor reiche es nicht aus, nur auf Elektromobilität zu setzen. Transport von Menschen und Gütern müssten auch intelligenter organisiert werden, um Fahrten zu reduzieren. Künstliche Intelligenz (KI) könne enorm helfen, den CO2-Ausstoss zu verringern.

Der Markt allein werde es nicht richten, glaubt Schulze, und plädiert für mehr Regulierung. Die in der Digitalagenda des Umweltressorts propagierten Produktausweise könnten beispielsweise helfen, elektronische Geräte einfacher zu reparieren und länger zu verwenden. Für Akkus elektrischer Kfz gebe es solche Auflagen bereits. Gegen Falschmeldungen zum Klimaschutz in Sozialen Netzwerken möchte Schulze (LB3020618:mit dem Digital Services Act)$ (DSA) vorgehen: Die Betreiber sollen für übertragene Inhalte haften.

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Die Politik gehöre bei der Digitalisierung selbst nicht zu den Schnellsten, räumt die Sozialdemokratin ein. So hätten die EU-Umweltminister das Thema Digitalisierung "sehr spät" besprochen – nämlich erstmals 2020. Immerhin eröffneten das deutsche und das europäische Corona-Konjunkturprogramm nun gute Chancen, digitale Transformation und Klimaschutzmaßnahmen gemeinsam voranzutreiben.

Als ein aktuelles staatliches Förderprojekt in dem Bereich nannte die Ministerin die Arbeit an einem Green Consumption Assistant (GCA) an der TU Berlin und der Beuth-Hochschule. Dieser digitale Helfer soll bei der Produktsuche in der Suchmaschine Ecosia konkrete Auswirkungen von Konsumentscheidungen wie CO2-Emissionen und Herstellungsbedingungen sowie Alternativen zeigen.