Umweltschützer protestieren zum Autogipfel: "Kein Steuergeld für Spritschlucker"

Während sich Vertreter der Autoindustrie mit Gewerkschaftern und der Regierung trafen, haben Umweltschützer gegen eine mögliche "Abwrackprämie" protestiert.

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Umweltschützer protestieren zum Autogipfel: "Kein Steuergeld für Spritschlucker"

(Bild: Greenpeace / Chris Grodotzki)

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Von
  • dpa

Während der Beratungen zwischen Bundesregierung, Industrie und Gewerkschaften haben Umweltschützer gegen pauschale Staatshilfen für die Autobranche demonstriert. Greenpeace-Aktivisten forderten am Dienstag während einer Aktion vor dem Reichstag in Berlin, es dürfe keine erneute Abwrackprämie geben, die auch Diesel- und Benzinautos einschließe.

Ein SUV überfuhr symbolisch mehrere übereinandergestapelte Fahrräder, auf einem Transparent war zu lesen: "Autoprämie zerstört Verkehrswende." "Statt jetzt Motoren aus dem letzten Jahrhundert zu retten, sollte Kanzlerin Merkel den klimafreundlichen Umbau der Autoindustrie ankurbeln", erklärte der Verkehrsexperte der Umweltorganisation, Benjamin Stephan.

Mitglieder der Initiative Campact protestierten in der Hauptstadt ebenfalls, sie verlangten vor dem Kanzleramt ein Ende der Debatte über Abwrackprämien und "Vorfahrt fürs Klima". Der Staat dürfe "kein Steuergeld für Spritschlucker" lockermachen.

Zu einer Aktion an der VW-Zentrale in Wolfsburg erklärte die Klimaschutzbewegung Fridays for Future: "Mehr Autos zu finanzieren, ist nicht mit unseren Klimazielen vereinbar – eine neue Abwrackprämie wäre verheerend." Die rund 15 Aktivisten inszenierten einen "Tatort Klimamord" und hielten Transparente hoch.

Die Auto-Verkäufe liegen in der Corona-Krise brach, Hersteller und Zulieferer der Branche befürchten schwere Folgen für Produktion und Jobs. Nach Informationen aus Regierungskreisen soll es bis Anfang Juni Beschlüsse über die Ausgestaltung möglicher Kaufanreize geben. (anw)