Untersuchung: Autopilot nicht involviert in tödlichem Tesla-Unfall in Texas

US-Verkehrsbehörde spricht Tesla frei von Schuld. Überhöhte Geschwindigkeit, Alkohol und Medikamente hätten zum Tesla-Unfall mit zwei Todesopfern geführt.

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Tesla-Logo auf einem Lenkrad

(Bild: Maksim Safaniuk/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Das als Autopilot bekannte Fahrassistenzsystem Teslas war nach Untersuchungen der US-Verkehrsbehörde NTSB nicht beteiligt an einem viel diskutierten Unfall in Texas im April 2021. Dieser Unfall mit einem vermeintlich führerlosen Tesla Model S kostete zwei Menschenleben. Dabei war die Schuld zunächst beim Autopiloten vermutet worden, denn die Insassen waren in dem ausgebrannten Wrack auf Beifahrersitz und Rückbank gefunden worden.

Tesla-Chef Elon Musk hatte die Vorwürfe kurz nach dem Unfall bereits zurückgewiesen. Der Autopilot sei bei dem Crash in Texas nicht eingeschaltet gewesen. Das Software-Paket FSD (Full Self-Driving) sei für dieses Fahrzeug nicht gekauft worden. Musk verwies auch darauf, dass auf der Straße die Spurmarkierung gefehlt habe, ohne die sich die Standard-Ausführung des Autopilot-Systems nicht aktivieren lasse.

Das NTSB (National Transportation Safety Board) bestätigt Musk nach Abschluss ihrer Untersuchungen dieses Unfalls in ihrem jetzt veröffentlichten Bericht. Demnach zeigten die von Tesla zur Verfügung gestellten Telemetriedaten, dass der Autopilot während der Nutzung des Fahrzeugs nicht genutzt wurde. Das konnte bis rund fünf Stunden vor dem Unfall zurückverfolgt werden. Die vom betroffenen Tesla in einem Vorort von Houston befahrene Straße ohne Spurmarkierung hätte den Einsatz des Fahrassistenzsystems auch nicht zugelassen.

Zudem zeigten Überwachungskameras, wie beide Männer in das Auto einstiegen und auf den Vordersitzen saßen, als sie ihre Fahrt begannen. Die Analyse des Wracks zeigte auch, dass beide vorderen Sicherheitsgurte zum Zeitpunkt des Unfalls angeschnallt waren. Beide Airbags wurden durch den Kontakt mit einem Baum ausgelöst. Der Fahrer wurde jedoch im hinteren Teil des Autos gefunden und versuchte vermutlich, dem nach dem Aufprall entstandenen Feuer zu entkommen.

Das Tesla Model S hat den Unfall im sogenannten "Event Data Recorder" aufgezeichnet. Die letzten fünf Sekunden zeigten, wie das Auto von 63 auf 108 km/h beschleunigte, bevor es zwei Sekunden später mit etwa 92 km/h auf den Baum traf. "Die Betätigung des Gaspedals reichte während der 5 Sekunden der aufgezeichneten Daten von 8 bis 98 Prozent, und es gab keine Hinweise auf Bremsen", schreibt das NTSB.

Das NTSB macht Alkohol und Allergie-Medikamente für die überhöhte Geschwindigkeit und den Kontrollverlust des Fahrers verantwortlich. Der Bericht schreibt, dass "eine Beeinträchtigung durch Alkoholvergiftung in Kombination mit den Wirkungen von zwei sedierenden Antihistaminika zu einer Straßenabweichung, einem Baumaufprall und einem Brand nach dem Unfall führten".

(fds)