Volkswagen will Milliarden in Elektroauto-Firma Rivian stecken
Rivian schreibt als Tesla-Herausforderer bisher rote Zahlen. Jetzt wird Volkswagen zum Partner. VW möchte dadurch sein Elektroauto-Geschäft voranbringen.
Volkswagen will in den kommenden Jahren bis zu fünf Milliarden US-Dollar in den US-Elektroautobauer Rivian stecken. Zunächst erwirbt VW Wandelanleihen für eine Milliarde Dollar. In einem zweiten Schritt wollen die Wolfsburger ein Gemeinschaftsunternehmen mit Rivian gründen und weiteres Geld in Höhe von vier Milliarden Dollar in das Geschäft investieren.
Rivian ist offenbar ein beliebter Partner von Großunternehmen. Schon 2021 hat der Elektroauto-Hersteller eine Finanzspritze von 2,5 Milliarden Dollar erhalten, unter anderem von Ford und Amazon. Rivian baut Elektro-Lieferwagen für Amazon, will diese aber auch an andere Abnehmer verkaufen. In dieser Sparte ist auch Mercedes-Benz aktiv und kooperiert mit Rivian bei europäischen Elektro-Transportern.
Rivian-Technik in VW-Elektroautos
Mit der Partnerschaft von VW und Rivian wird unter anderem die Software-Entwicklung beschleunigt, wie VW nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. Nach Gründung des Gemeinschaftsunternehmens soll Volkswagen unmittelbaren Zugriff auf aktuelle Elektroauto-Technologie von Rivian zur Nutzung in VW-Elektrofahrzeugen erhalten.
"Durch unsere Zusammenarbeit werden wir die besten Lösungen schneller und zu geringeren Kosten in unsere Fahrzeuge bringen", sagte VW-Konzernchef Oliver Blume laut Mitteilung. Das geplante Joint Venture soll zu gleichen Teilen geführt werden. Die Umsetzbarkeit des Gemeinschaftsunternehmens hänge aber noch von bestimmten Bedingungen ab, hieß es.
Rivian-Aktie macht kräftigen Sprung
Volkswagen senkte seine Jahresprognose für den Zahlungsmittelzufluss (Netto-Cashflow) im Fahrzeugbau auf 2,5 bis 4,5 Milliarden Euro, weil bis zu 2 Milliarden Euro an Mitteln schon dieses Jahr infolge der Vereinbarung abfließen könnten.
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Die Rivian-Aktie zog im nachbörslichen US-Handel um fast 50 Prozent an. Volkswagen bekam zuletzt mehr und mehr Schwierigkeiten beim offensiven Kurs in Richtung Elektromobilität. In Europa ist die Nachfrage schwach, in China ist der Wettbewerb mit günstigen heimischen Herstellern hart. In den USA will der Konzern mit Elektroautos deutlich Marktanteile gewinnen und hat dafür hohe Investitionen angekündigt.
(fds)