Verhandlungen um Siemens-Telecomsparte SEN ziehen sich hin

Siemens wolle Verwerfungen wie beim Verkauf der Siemens-Handysparte, die ein Jahr nach der Veräußerung an den taiwanischen Konzern BenQ pleiteging, vermeiden, schreibt das Handelsblatt.

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Von
  • dpa

Der Verkauf der Siemens-Telekommunikationssparte SEN verzögert sich angeblich: Im April werde es entgegen der Erwartungen in der Branche definitiv keinen Abschluss geben, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Finanzkreise. Ein Sprecher von Siemens wollte den Bericht auf Anfrage nicht näher kommentieren, sagte aber, eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Siemens lasse sich in dieser Frage von Verhandlungspartnern auch nicht terminlich unter Druck setzen.

Laut Zeitung sind die Verhandlungen mit potenziellen Käufern äußerst komplex. Daher sei das Thema nicht auf die Tagesordnung der Aufsichtsratssitzung Ende April gesetzt worden. Siemens wolle Verwerfungen wie beim Verkauf der Siemens-Handysparte, die ein Jahr nach der Veräußerung an den taiwanischen Konzern BenQ pleiteging, vermeiden. Laut Informationen aus der Beteiligungsbranche habe der bisherige Favorit Cerberus zudem eine Reihe von Bedingungen gestellt, schreibt das Handelsblatt weiter. Daher wird nun mit einem Verkauf frühestens im Sommer gerechnet.

Siemens hatte Ende Februar bekannt gegeben, in der Sparte, die Telekommunikationslösungen für Firmenkunden anbietet, weltweit insgesamt 6800 Arbeitsplätze abbauen zu wollen; in Deutschland einigte sich der Konzern vor Kurzem mit den Arbeitsnehmervertretern über die Rahmenbedingungen für den Abbau von 1200 Arbeitsplätzen. Derzeit hat der Bereich weltweit noch 17.500 Stellen. Als Interessenten für eine Übernahme von SEN gelten die Konkurrenten Nortel und Alcatel-Lucent sowie der Finanzinvestor Cerberus. (dpa) / (jk)