Vision Pro: So kommt man in Deutschland an passende Gläser von Zeiss
Die Zeiss Optical Inserts kommen auch nach Deutschland. Im Gegensatz zu den USA sind die Voraussetzungen etwas einfacher. Zudem kann man Stärken vorab prüfen.
Brillen- und Kontaktlinsenträger, die sich für Apples Vision Pro interessieren, die ab Freitag (12. Juli) endlich auch in Deutschland erhältlich ist, benötigen für das Gerät sogenannte Optical Inserts. Sie werden vom Lieferanten Zeiss hergestellt. Dieser hat auf seiner Website weitere Informationen veröffentlicht, wie der Vorgang abzulaufen hat.
Die Prozedur ist im Vergleich zu den USA, wo man ein womöglich teures Rezept eines Augenarztes benötigt, etwas leichter geworden. Zudem bietet Zeiss nun ein Tool an, mit dem man prüfen kann, ob die eigenen Werte überhaupt zu Optical Inserts verarbeitet werden können, was eine große Erleichterung darstellt. Eher unschön sind allerdings die Kosten: Statt 150 US-Dollar plus Steuer zahlt man hierzulande für Rezept-Gläser 169 Euro. Hinzu kommt gegebenenfalls eine neue Lichtdichtung (Light Seal), die hierzulande 219 Euro kosten.
Was Zeiss für ein Rezept benötigt
Auf der frisch aufgesetzten deutschsprachigen Zeiss-Website zu den Optical Inserts gibt es deutlich detailliertere Informationen als bei Apple, wo es unter anderem verwirrenderweise heißt, das Brillenrezept müsse eine Lizenznummer und eine Unterschrift des Verschreibers tragen. Stattdessen akzeptiert Zeiss auch Kundenkarten, Brillenpässe, Rechnungen des Optikers und "ärztliche Brillenglasverordnungen o. Ä.". Nicht gültig seien handschriftliche Notizen auf Papier, der Ausdruck eines Autorefraktometers sowie ein Auslandsrezept. Wer keine Werte hat, solle sich an Optiker oder Augenarzt wenden.
Um die Optical Inserts zu bestellen, begibt man sich wie gewohnt auf die Apple-Website. Dort müssen mehrere Standardfragen (Brillenträger, Art der Sehschwäche, aktuelle Größe der Lichtdichtung) beantwortet werden, um schließlich bei einer Kopfüberprüfung via iPhone oder iPad mit Face ID zu landen, wie man sie auch von der regulären Bestellung der Vision Pro kennt. Dort wird festgestellt, ob man eine neue Lichtdichtung für die Optical Inserts benötigt. Bei unseren Versuchen kam dreimal die gleiche neue Lichtdichtungsgröße heraus, einmal hieß es, wir könnten die alte behalten. Da Apple besagte 219 Euro für die Komponente sehen will, sollte man den Vorgang besser mehrfach wiederholen.
Vorabprüfung der Stärken
Die Zeiss-Website erlaubt es, die Werte zu prüfen, bevor man während des Bestellvorgangs Brillenpass, Rechnung oder Rezept hochlädt. Das bewahrt vor Enttäuschungen. Bei den Sphärenwerten sind Sph von -12,50 bis +6,75 möglich, beim Zylinder maximal -4,50 bis +4,50 Zyl. Wer unter stärkerer Hornhautverrümmung leidet, muss also draußen bleiben. Bei der Achse akzeptiert Zeiss Werte zwischen 0 und 178. Interessanterweise ist es auch möglich, einen Additionswert anzugeben, obwohl dieser für Gleitsichtbrillen gedacht ist – zunächst blieb unklar, was Zeiss mit diesen Werten anstellt.
Das Unternehmen betont in einer kurzen FAQ, dass Kontaktlinsen- und Arbeitsplatzbrillen-Werte nicht akzeptiert werden. Die Zeiss Optical Inserts sollen innerhalb von knapp zwei Wochen gefertigt und geliefert werden. Wie in den USA überprüft das Unternehmen zunächst die Werte und gibt dann durch, ob sie akzeptiert sind. Apple bietet eine kostenlos Gravur der Optical Inserts an, um sie leichter unterscheiden zu können.
Laut Zeiss werden die Additionswerte (Add) verwendet, um die Gläser auf den Benutzer anzupassen. "Bei einer zusätzlich benötigten Stärke für die Nähe können die endgültigen Werte von den eigentlichen Bestellwerten abweichen. Dies dient letztlich der Entlastung der Augen und bildet die Grundlage für ein bestmögliches Nutzererlebnis mit der Apple Vision Pro." Auch Angaben zum Alter der Person (jünger oder älter als 40 Jahre) dienten dazu, die Optical Inserts "für jeden Träger individuell und altersgerecht" zu optimieren. Auch hier kommt es dann gegebenenfalls zu einer "leichten Veränderung der Werte".
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(bsc)