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Volkswagen kündigt App Store für Audi und weitere Marken an

Über einen App Store sollen Modelle des Volkswagen-Konzerns künftig zusätzliche Programme und Funktionen erhalten. Den Anfang macht Audi im Juli 2023.

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(Bild: Cariad)

Lesezeit: 3 Min.

Mit einem eigenen App Store will der Volkswagen-Konzern die Infotainment-Systeme künftiger Fahrzeuge aufwerten und auch nach dem Kauf Funktionen und Dienste anbieten. Die entsprechende Software hat Cariad, im Konzern für Software-Entwicklung zuständig, auf dem MWC Barcelona vorgestellt. Zunächst soll der App Store – Cariad spricht vom Application Store – in Audi-Modellen zur Verfügung stehen, später auch in Fahrzeugen von Porsche. Die anderen Marken – etwa Cupra, Seat, Skoda und VW – folgen erst im dritten Schritt.

Beim Application Store handelt es sich um den vom Automobilzulieferer Harman entwickelten Ignite Store, den Cariad für alle Konzernmarken anpasst. Die Anpassung umfasst sowohl die Optik der Bedienoberfläche als auch die markenspezifischen Apps. Zum Start bietet der Application Store etwa 40 bis 50 Programme. Zu den Anbietern gehören Streaming-Dienste wie Amazon Music, die ARD Audiothek, Spotify und die ZDF-Mediathek, aber auch diverse Casual-Spiele, Navigations-Apps und POI-Dienste (Points Of Interest). Über Amazon Alexa ist die Verknüpfung mit dem Smart Home möglich.

Zu einem späteren Zeitpunkt will Cariad auch Apps und Dienste anbieten, die kostenpflichtig sind oder die Zahlungsabwicklung übernehmen. Das kann unter anderem das Bezahlen an der Ladesäule per App auf dem Infotainment-System sein, aber auch das nachträgliche Freischalten zusätzlicher Fahrzeugfunktionen gegen Bezahlung. Im Gespräch nannte Cariad die Ambientebeleuchtung im Innenraum als ein Beispiel. Hier könnten Fahrzeugbesitzer auch lange nach dem Kauf mehr Farben oder bestimmte Farbszenen kaufen – wie etwa bereits bei Skoda praktiziert.

Audis Infotainment-System erhält mit dem Cariad Application Store einen neuen Homescreen, den Nutzer in einem engen Rahmen den eigenen Vorlieben entsprechend anpassen können.

Nach eigenen Angaben zertifiziert Cariad alle Apps. In diesem Zuge prüft das Unternehmen, welche Daten die jeweilige App tatsächlich benötigt. Damit möchte man sicherstellen, dass eine App keinen Zugriff auf für die Funktionsweise nicht benötigte Informationen erhält. Wie bei Smartphone-Apps behält der Nutzer aber das letzte Wort. Im Zuge der Installation muss er oder sie die finale Erlaubnis, etwa für die Standortabfrage, erteilen. Ob die App grundsätzlich für den Einsatz im Auto geeignet ist, etwa in Hinblick auf die Bedienoberfläche, prüft Harman bereits im Vorfeld.

Fahrzeuge, die die dritte Generation der VW-Infotainment-Plattform (MIB 3, Modularer Infotainment-Baukasten) nutzen, werden ab Werk mit einem Zusatzmodul erweitert. Dieses erweitert das bislang vom Infotainment-System verwendete Linux um einen Android-Stack. Mit der nächsten Infotainment-Generation, One Infotainment, setzt Cariad dann auf Android Automotiv OS als Betriebssystem für das Infotainment-System.

Im Falle von Audi wird die aktuelle Bedienoberfläche um einen neuen Homescreen erweitert. Auf diesem können die Nutzer die am häufigsten verwendeten Apps verknüpfen. Alle anderen installierten Apps sind über eine weitere neue Seite, den App Launcher, erreichbar. Der Application Store selbst ist in die verschiedenen App-Kategorien unterteilt. Kurze Hinweistexte verraten, worum es sich beim Programm handelt.

Die ersten Fahrzeuge sollen ab Juli 2023 den Application Store erhalten. Cariad nennt diesbezüglich die Audi-Baureihen A4, A5, Q5, A6, A7, A8, Q8 e-tron und e-tron GT. Wann genau Porsche und die weiteren Konzernmarken folgen, ist noch nicht bekannt. (pbe)