Volvo investiert 700 Millionen US-Dollar in ein neues Werk in Mexiko

Der Autokonzern aus Schweden will in Mexiko Nutzfahrzeuge für die Marken Volvo und Mack herstellen. Das neue Werk soll die Produktion für den US-Markt ergänzen.

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(Bild: Jenson/Shutterstock.com)

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Von
  • Andreas Knobloch

Der schwedische Automobilhersteller Volvo hat den nordmexikanischen Bundesstaat Nuevo León für den Bau seines Montagewerks für schwere Lkw ausgewählt. In Monterrey, der Hauptstadt des Bundesstaats, wird das Unternehmen 700 Millionen US-Dollar investieren. Die Ankündigung erfolgt kurz nachdem der US-Elektroautobauer Tesla sein ebenfalls im Bundesstaat Nuevo León geplantes Werk auf Eis gelegt hat.

Nach den Plänen von Volvo soll das Werk in Mexiko die Produktion für den US-Markt ergänzen und zusätzliche Kapazitäten für die Wachstumspläne von Volvo Trucks und Mack Trucks in den USA und Kanada schaffen. Außerdem wird die Fabrik, die 2026 in Betrieb genommen werden soll, zusätzliche Kapazitäten für den Lkw-Absatz von Mack Trucks in Mexiko und Lateinamerika schaffen. Der US-Fahrzeughersteller Mack Trucks ist Teil der Volvo Group.

"Das Werk in Monterrey stellt eine Investition von rund 700 Millionen US-Dollar dar und wird sich auf die Produktion von konventionellen schweren Nutzfahrzeugen für die Marken Volvo und Mack konzentrieren. Es wird ein komplettes Werk für die Montage konventioneller Fahrzeuge sein, das auch die Fertigung von Rohkarosserien und die Lackierung umfasst", so Volvo in einer Erklärung. Das Wachstum in Nordamerika sei eine "strategische Priorität" für den Konzern.

Das neue Werk in Mexiko bezeichnete Volvo als Teil einer umfassenden Anstrengung, die Lieferkette in der Region zu stärken und kündigte zugleich weitere Investitionen in den USA an. „Dazu gehört eine Vereinbarung über den Erwerb einer Produktionsstätte der Commercial Vehicle Group (CVG) in North Carolina, die Kabinen für schwere und mittelschwere Lkw der Marke Mack herstellt, für rund 40 Millionen US-Dollar“, hieß es. Das Geschäft wurde am 1. August bekannt gegeben und soll in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden.

Volvos Millioneninvestition passt in den Trend. Zahlreiche internationale Automobilkonzerne haben Montagewerke in Mexiko errichtet, um dort Fahrzeuge zusammenzubauen und sie dann zollfrei über die Grenze in die USA zu verkaufen. Mexiko ist zusammen mit den USA und Kanada Teil des nordamerikanischen Freihandelsabkommens USMCA (früher NAFTA). Deutsche Autohersteller wie VW, Audi oder BMW sind im Land vertreten. BMW will in seinem Werk im nordmexikanischen San Luis Potosí ab 2027 Elektrofahrzeuge der Neuen Klasse montieren. Um das Werk in BMWs globales Netzwerk für Elektromobilität zu integrieren, sollen in den nächsten Jahren 800 Millionen Euro fließen.

Auch immer mehr chinesische Autobauer siedeln sich in Mexiko an, um von dort aus den US-Markt ins Visier zu nehmen. Der chinesische Nutzfahrzeugriese Dongfeng plant die Eröffnung eines neuen Werkes in Mexiko bis 2025. Und der weltgrößte Hersteller von Elektroautos, BYD, treibt seine Pläne zur Eröffnung einer Fabrik in Mexiko voran. Dagegen erklärte Tesla-Chef Elon Musk vor einem Monat, den Bau der geplanten Tesla-Gigafabrik im Norden Mexikos zu stoppen. Musk erklärte, dass er den Ausgang der US-Wahlen am 5. November abwarten will, um zu entscheiden, ob das Projekt weitergeführt wird.

(akn)