Wahlzentrale bei StudiVZ: Angela Merkel punktet

Von einem "Internet-Wahlkampf" à la Barack Obama sind deutsche Politiker noch weit entfernt, da feiert man auch gerne bescheidene Erfolge: Etwa 50.000 Anhänger für sein StudiVZ-Profil, wie sie die Bundeskanzlerin nun erreicht hat.

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Von
  • Jürgen Kuri

Manche Politikbeobachter, aber auch so mancher Politiker spricht ja auch hierzulande bereits von einem "Internet-Wahlkampf" – und natürlich davon, dass man bei modernen Wahlkämpfen von der Internet-Kampagne Barack Obamas lernen könne. So richtig zu Potte kommen die Parteien in Vorbereitung der Wahl zum 17. Deutschen Bundestag am 27. September mit dem "Wahlkampf 2.0" allerdings noch nicht. Da müssen schon bescheidene Fortschritte für eine Erfolgsmeldung herhalten: Bundeskanzlerin Angela Merkel knackte bei studiVZ, dem größten Social Network in Deutschland, die Marke von 50.000 Anhängern.

Nachdem StudiVZ im April eine eigene "Wahlzentrale" eingerichtet hatte, damit Politiker wie Merkel direkt mit den Nutzern des Social Networks in Kontakt treten können, tummelten sich dort bald alle bislang im Bundestag vertretenen Parteien. Nun berichtete der Betreiber des Social Networks laut dpa, Merkel freue sich über die "starke Resonanz". Allerdings konnte etwa US-Präsident Barack Obama während seines Wahlkampfs auf vergleichbaren Netzwerken wie Facebook Millionen von Unterstützern zählen – heute hat er dort knapp 6,5 Millionen.

Da ist auch für die Verhältnisse in Deutschland nicht nur bei der Bundeskanzlerin noch etwas Luft nach oben: Merkel (mit 50.446 Anhänger am Montagmorgen) liegt in der Wahlzentrale von studiVZ und meinVZ deutlich vor FDP-Chef Guido Westerwelle (16.778 Anhänger und SPD-Kanzlerkandidat und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (14578 Anhänger). Auf den Plätzen 4 und 5 folgen Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU, 9298 Anhänger) respektive die FDP-Europapolitikerin Silvana Koch-Mehrin (7128 Anhänger).

Die Kanzlerin werde demnächst auch Fragen von Nutzern in ihrem Profil beantworten, hieß es nun von StudiVZ. Bei anderen Netz-Angeboten wie abgeordnetenwatch.de hat sie sich diesem direkten Dialog bisher verweigert.

Zur Bundestagswahl im September 2009 siehe auch:

(jk)