Wasserstoff: Bund und Länder wollen Wasserstoffnetz aufbauen

Unternehmen sollen in Deutschland die Gewissheit haben, dass Wasserstoff da ist, wenn sie ihn brauchen. Deshalb wollen Bund und Länder ein Netz dafür aufbauen.

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(Bild: r.classen / Shutterstock.com)

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Bund und Länder haben nach Angaben von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in ihren Beratungen am Donnerstag den Aufbau eines Wasserstoffnetzes in Deutschland vereinbart. Noch in diesem Jahr sollen "die notwendigen Entscheidungen" dafür getroffen werden, sagte Scholz nach den Gesprächen mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder. "Das ist ein großes wirtschaftliches Projekt." Es gehe darum, jetzt das "Kernnetz" zustande zu bringen. Unternehmen sollen auf Wasserstoff setzen können, "weil sie wissen, sie werden ihn haben, wenn sie ihn brauchen".

Vereinbart wurde auf dem Treffen im Kanzleramt auch ein "gemeinsamer Monitoringprozess" für den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland. Es müsse gelingen, dies mit größerer Geschwindigkeit als heute voranzutreiben, sagte Scholz. Windkraft und Solarenergie müssten schneller ausgebaut, die Netze schneller ertüchtigt werden. Dabei verwies Scholz darauf, dass viel mehr Genehmigungen erteilt werden müssen, dass viel mehr gebaut werden müsse.

Das "Deutschlandtempo", das mit dem Aufbau der LNG-Infrastruktur an den Tag gelegt wurde, solle für alle Bereiche gelten, forderte Scholz. Daher wurde eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe eingesetzt, die dafür sorgen soll, dass Entscheidungen in Deutschland schneller gefällt und genehmigt werden.

Wasserstoff, am besten mit Hilfe von erneuerbaren Energien elektrolysiert, wird als ein Baustein für die Energiewende betrachtet. Darauf könnten synthetische Kraftstoffe basieren, er könnte aber auch direkt in die Leitungen eingespeist und beispielsweise verheizt werden. So stellt es sich die deutsche Erdgasbranche vor, laut der das eine halbe Million Kilometer lange Leitungsnetz bis zu 100 Prozent Wasserstoff aufnehmen kann. Allerdings haben Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung ermittelt, dass grüner, also ausschließlich mit erneuerbarer Energie gewonnener Wasserstoff, noch lange rar bleiben wird.

(anw)