Weltgrößte CO2-Wärmepumpe in Dänemark in Betrieb genommen
In Dänemark wurde die weltgrößte CO2-Wärmepumpe in Betrieb genommen. Sie soll als Blaupause für andere Städte weltweit dienen.
Die weltgrößte CO₂-Wärmepumpe wurde jetzt in Dänemark in Betrieb genommen.
(Bild: MAN)
In Esbjerg in Dänemark wurde die weltweit größte CO₂-basierte Meerwasser-Wärmepumpe in Betrieb genommen. Die Anlage des Versorgers DIN Forsyning soll jährlich rund 280.000 MWh klimaneutrale Wärme für die Fernwärmenetze von Esbjerg und Varde liefern – genug für 25.000 Haushalte. Hersteller ist die Firma MAN Energy Solutions.
Die 70-MW-Anlage nutzt Meerwasser als Wärmequelle und bezieht Strom aus nahegelegenen Windparks. Sie ersetzt nach Angaben des Wärmepumpenherstellers ein stillgelegtes Kohlekraftwerk und wird zusammen mit einem 60-MW-Holzspänekessel sowie einer 40-MW-Elektrokesselanlage betrieben. Pro Jahr soll der Betrieb 120.000 Tonnen CO₂ einsparen.
4000 Liter Nordseewasser pro Sekunde
Das Projekt an der Westküste Dänemarks wurde im Juni 2023 angekündigt. Pro Sekunde würden aus dem Hafen rund 4000 Liter Wasser der Nordsee entnommen. Selbst bei kalten Temperaturen wie jetzt im Winter liefere dies genügend Wärmeenergie, um Kohlendioxid zu verdampfen, bevor das Wasser zurück ins Meer geleitet wird. Mithilfe von Strom aus erneuerbaren Energien werde das verdampfte CO₂ dann auf Temperaturen komprimiert, die hoch genug sind, um Wasser zu kochen. Ein Wärmetauscher übertrage die CO₂-Wärme dann auf Wasser, das über das bestehende Fernwärmenetz in die Haushalte gelangt.
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Das System könne flexibel auf schwankende Stromerzeugung aus Wind- und Solaranlagen reagieren. Pro eingesetzter Megawattstunde Strom erzeugt die Wärmepumpe etwa drei Megawattstunden Wärmeenergie.
Blaupause für andere Städte?
Im Kern der Anlage arbeiten zwei ölfreie HOFIM-Motorkompressoren mit Magnetlagern, die in Zürich entwickelt wurden. Die Technologie soll als Blaupause für andere Städte beim Übergang zu klimaneutralen Heizsystemen dienen – zumindest für jene, die über ein Fernwärmenetz verfügen. Esbjerg will bis 2030 CO₂-neutral werden. Die Anlage ersetzt ein altes Kohlekraftwerk.
(mki)