Wohl zur Vorbereitung der FSD-Einführung: Elon Musk überraschend in China
China ist für Tesla der zweitwichtigste Markt, in Shanghai steht die größte Fabrik. Firmenchef Elon Musk bereitet wohl die Einführung des Fahrassistenten vor.
Der Tesla-Chef Elon Musk ist am Sonntag zu einem überraschenden Besuch in China eingetroffen und hat sich mit Premierminister Li Qiang getroffen. Vordergründig geht es bei dem Besuch um Vorbereitungen zur Veröffentlichung des Fahrassistenten FSD, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters. Der chinesische Regierungschef hat die Gelegenheit aber direkt genutzt, um die Entwicklung des Elektroautokonzerns in dem Land als erfolgreiches Beispiel für die Zusammenarbeit des Reichs der Mitte mit den USA in Fragen des Handels und der Wirtschaft zu bezeichnen. Die sei zum beiderseitigen Vorteil, versicherte er laut der Nachrichtenagentur Xinhua. In den Beziehungen beider Staaten gibt es inzwischen immer mehr Spannungen.
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Für Tesla ist China nach dem Heimatmarkt USA der zweitwichtigste Absatzmarkt, in Shanghai betreibt der US-Konzern außerdem seine größte Fabrik überhaupt. Das Elektroautounternehmen leidet zuletzt unter Absatzschwierigkeiten, die in China durch einen enormen Preiswettbewerb angetrieben werden. Im ersten Quartal hat Tesla mit 387.000 Fahrzeugen zum ersten Mal und überraschend weniger Fahrzeuge ausgeliefert als ein Jahr zuvor. Erst vor etwas mehr als einer Woche hatte Musk ein geplantes Treffen mit dem indischen Präsidenten Narendra Modi verschoben. Damals hat der 52-Jährige seine kurzfristige Absage mit Termingründen erklärt. In China kündigte er nun an, dass sein Konzern bereit sei, die Zusammenarbeit mit der chinesischen Seite zu vertiefen.
Laut dem Bericht bei Reuters geht es dem US-Milliardär bei seinem Besuch auch darum, eine Erlaubnis zu bekommen, in China gesammelte Daten in die USA leiten zu können. Damit sollen dort KI-Algorithmen für den Fahrassistenten trainiert werden. Bislang würden alle Daten, die Tesla-Fahrzeuge in China sammeln, in Shanghai gespeichert und bleiben im Land. Erst vor wenigen Tagen hat Musk auf seinem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) angekündigt, dass FSD "sehr bald" in China eingeführt werden könnte. Der Schritt wäre sehr wichtig für den US-Konzern, zitiert Reuters einen Analysten: Der langfristige Erfolg von Tesla hänge an dem Assistenzsystem und dementsprechend auch an der Verfügbarkeit im zweitgrößten Markt.
(mho)