Youtuber dürfen wieder fluchen: Monetarisierungs-Richtlinien geändert

Auch am Anfang von Videos dürfen Youtuber wieder fluchen ohne die Möglichkeit zu verlieren, Geld mit ihren Inhalten zu verdienen.

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(Bild: MariaX/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Man darf wieder schimpfen und fluchen bei Youtube und kann trotzdem Geld verdienen. Erst kürzlich hatte Youtube seine Richtlinie zum Fluchen verschärft. Besonders am Anfang eines Videos war es verboten, unangemessene Worte zu benutzen, sofern man mit dem gesamten Video Geld verdienen wollte. Schimpfwörter führten dazu, dass auch nachträglich Inhalte für die Monetarisierung gesperrt wurden. Das stieß bei zahlreichen Creatoren auf großes Unverständnis. Die Beschwerde eines Betroffenen, dass eines seiner Videos aus dem Programm genommen wurde, führte etwa dazu, dass Youtube auch die anderen seiner Videos kontrollierte und weitere ausschloss.

Nun rudert Youtube also zurück. In einem eigenen Video, das auf dem Creator-Insider-Kanal läuft, wird das "Profanity Update" erläutert. "Wir haben eure Beschwerden und euer Feedback gelesen", sagt ein Mitarbeiter, der für die Monetarisierungspolitik der Videoplattform zuständig ist. Demnach stieß vor allem die nachträgliche Sperrung auf viel Unverständnis. Diese Videos samt der Anzeigen sind für einige Youtuber fest eingeplante Einnahmequelle.

Grund für das Update aus dem Herbst war die reguläre Anwendung der bereits vorhandenen "Advertiser-Richtlinie". Diese würden nicht neben Inhalten stehen wollen, in denen geflucht wird. Bei der Durchsetzung sei man über das Ziel hinausgeschossen, gesteht Youtube nun ein. Künftig wird wie folgt vorgegangen: Obszönität werde nicht immer gleich behandelt. "Moderate Obszönität, Wörter wie 'Bitch', 'Dummkopf', 'Arschloch', 'Scheiße' sind jetzt zu jeder Zeit im Videoinhalt geeignet für grüne Symbole." Und damit für die Monetarisierung freigegeben. Bei "Fuck" hingegen, sofern es in den ersten sieben Sekunden fällt oder wiederholt im gesamten Video, gibt es jetzt zumindest eine eingeschränkte Möglichkeit, Geld mit Werbung zu verdienen.

Moderate Schimpfwörter im Titel oder Thumbnail des Videos führt ebenfalls zu einem gelben Symbol, also eingeschränkter Monetarisierung. "Fuck" im Titel oder Thumbnail führt zu einer 'Keine Werbung'-Bewertung. Fluchen in Musik ist weiterhin erlaubt.

Videos, die im Herbst degradiert wurden, werden nun erneut angeschaut. Bis 10. März sollen die Änderungen bereits im Status für die Inhalteersteller im Youtube-Studio zu sehen sein. Verletzen Videos andere Richtlinien, sind etwa nur für Erwachsene, wechseln die Symbole gegebenenfalls nicht auf grün.

(emw)