eBay hat Zulauf

Dank des regen Treibens auf den europäischen Handelsplätzen konnte das US-Unternehmen seinen Umsatz im zweiten Quartal auf 2,2 Milliarden Dollar hochschrauben.

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  • dpa

Das Online-Auktionshaus eBay macht wieder gute Geschäfte. Vor allem dank des regen Treibens auf den europäischen Handelsplätzen konnte das US-Unternehmen seinen Umsatz im zweiten Quartal auf 2,2 Milliarden Dollar hochschrauben (1,7 Milliarden Euro). Das waren 6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die verkaufte Internettelefonie-Tochter Skype herausgerechnet, waren es sogar 15 Prozent mehr.

Besonders kräftig wuchs die Bezahltochter PayPal. "PayPal ist stark und wird immer stärker", sagte Firmenchef John Donahoe am Mittwoch im kalifornischen San Jose laut Mitteilung. Aber auch der Marktplatz selbst, lange Zeit das Sorgenkind im Unternehmen, legte prozentual zweistellig zu. Der Konzerngewinn verbesserte sich dadurch um 26 Prozent auf unterm Strich 412 Millionen Dollar.

Die Börsianer waren angetan: Nachbörslich stieg der Kurs um mehr als 3 Prozent. Dabei verziehen die Anleger dem Management sogar, dass es aufs Gesamtjahr gesehen schwächere Zahlen erwartet als bislang. Der starke Dollar macht sich ungünstig bemerkbar.

Für die Börsianer war vielmehr wichtig, dass eBay wieder attraktiv für die Nutzer ist. Deren Zahl stieg von 88,4 Millionen auf 91,8 Millionen. Der Rivale Amazon.com hatte eBay lange Zeit die Kunden abspenstig gemacht. Vielen Konsumenten schien es sicherer und einfacher, bei Amazon zu kaufen. Der Online-Einzelhändler legt seine Quartalszahlen an diesem Donnerstag vor.

eBay arbeitet unter Hochdruck am Ausbau des Auktionshauses zu einer Handelsplattform mit mehr Festpreisangeboten, Profi-Verkäufern und Neuwaren. Deutschland ist für Konzernchef Donahoe dabei eine der Vorzeigeregionen, wo die Neuausrichtung schon ein gutes Stück gelungen ist.

Im Gesamtjahr erwartet eBay jetzt noch ein Umsatzwachstum – Skype ausgeklammert – von 9 bis 11 Prozent. Der Gewinn soll bei 1,23 bis 1,28 Dollar je Aktie herauskommen. Bislang hatte sich der Konzern bis zu 1,34 Dollar zugetraut.

Das ist weniger als im Krisenjahr 2009. Hier hatte allerdings auch der 1,9 Milliarden Dollar schwere Verkauf von Skype die Kasse gefüllt. eBay hatte den Internettelefonie-Dienst Mitte November mehrheitlich an eine Investorengruppe um den Internetpionier und Netscape-Gründer Marc Andreessen verkauft.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei eBay
in US-Dollar
Quartal Umsatz Nettogewinn/Verlust
3/00 113,4 Mio. 19,1 Mio.
4/00 134 Mio. 23,9 Mio.
1/01 154,1 Mio. 30,6 Mio.
2/01 180,9 Mio. 24,6 Mio.
3/01 194 Mio. 34,9 Mio.
4/01 219,4 Mio. 25,9 Mio.
1/02 245 Mio. 47,6 Mio.
2/02 266 Mio. 54,3 Mio.
3/02 288,8 Mio. 61 Mio.
4/02 413,9 Mio. 87 Mio.
1/03 476,5 Mio. 104,02 Mio.
2/03 509,3 Mio. 91,8 Mio.
(109,7 Mio.*)
3/03 530,9 Mio. 103,3 Mio.
4/03 648,4 Mio. 142,5 Mio.
1/04 756,2 Mio. 200,1 Mio.
2/04 773,4 Mio. 190,4 Mio.
3/04 805,87 Mio. 182,35 Mio.
4/04 935,78 Mio. 205,38 Mio.
1/05 1.031,73 Mio. 256,29 Mio.
2/05 1.086,30 Mio. 291,56 Mio.
3/05 1.106 Mio. 255 Mio.
4/05 1.329 Mio. 279,3 Mio.
1/06 1.390 Mio. 248,3 Mio.
2/06 1.411 Mio. 249,9 Mio.
3/06 1.449 Mio. 280,9 Mio.
4/06 1.719 Mio. 346,5 Mio.
1/07 1.768 Mio. 377,2 Mio.
2/07 1.834 Mio. 375,8 Mio.
3/07 1.889 Mio. -935,6 Mio. (564 Mio.**)
4/07 2.181 Mio. 531 Mio. (611 Mio.***)
1/08 2.192 Mio. 460 Mio.
2/08 2.195 Mio. 460 Mio.
3/08 2.118 Mio. 492 Mio.
4/08 2.036 Mio. 367 Mio.
1/09 2.021 Mio. 357 Mio.
2/09 2.098 Mio. 327 Mio.
3/09 2.237 Mio. 349 Mio.
4/09 2.371 Mio. 1.355 Mio.****
1/10 2.196 Mio. 398 Mio.
2/10 2.215 Mio. 412 Mio.
* Vor der Korrektur wegen Belastungen durch die Verurteilung im Patentverfahren.
** ohne Berücksichtigung von Abschreibungen und anderen einmaligen Belastungen.
*** ohne Berücksichtigung von einmaligen Belastungen.
**** enthält den Erlös aus dem Verkauf von Skype

(anw)