iPad-Viewer für Spieledienst OnLive

Bislang ließ sich der Cloud-Gaming-Service nur an Mac und PC nutzen, nun kommt noch eine Anwendung für Apples Tablet-Rechner hinzu, mit der man Spielepartien verfolgen kann. Wirklich reibungslos funktioniert der Dienst aber aus Europa noch nicht.

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Der Spieledienst OnLive lässt sich nun auch per iPad nutzen – zumindest teilweise. Eine entsprechende Viewer-Applikation ist seit heute kostenlos in Apples App Store verfügbar und kann zum Betrachten von Spielepartien, sogenannten "Brag Clips" und Trailern genutzt werden. Außerdem sind Community-Funktionen integriert.

Der Cloud-Gaming-Dienst erlaubt es, Spiele per Internet in hoher grafischer Qualität zu empfangen, egal wie schwach die Hardware des Nutzers auch ist. Dessen Eingaben werden dann auf eine Server-Wolke im Internet übertragen, die Reaktionen kommen per Videostrom zurück.

Bislang war OnLive nur in Nordamerika nutzbar. Zwar konnte man sich auch mit einer europäischen Kreditkarte anmelden und die Client-Software für Mac oder Windows herunterladen, doch verabschiedete sich das Programm stets mit der Meldung, die Latenz sei zu groß. Der Grund: Noch fehlen OnLive Rechenzentren in Europa, laut dem Unternehmen dürfen Nutzer höchstens 1600 Kilometer entfernt sein, um das Angebot in erträglicher Qualität nutzen zu können.

Der OnLive-Homescreen.

Mittlerweile ist OnLive aber auch bei uns verfügbar, wie Kurzchecks der Client-Software in den vergangenen Tagen zeigten. Zwar zeigt das Programm noch immer eine Fehlermeldung an, dass die sich ergebende Latenz das Spielgeschehen beeinträchtigen könnte, doch werden Nutzer nun immerhin bis zur OnLive-Oberfläche vorgelassen. Diese erscheint in einem eigenen Fenster und kann auch zum Vollbild vergrößert werden. Die rund drei Dutzend derzeit angebotenen Titel lassen sich in der Mehrzahl 30 Minuten kostenlos testen, was vor einem eventuellen Kauf (z. B. 30 Dollar für "Assassin's Creed 2") oder der Miete (5 Dollar für drei Tage "Batman: Arkham Asylum") einen ersten Eindruck erlaubt.

Der ist grafisch durchaus beeindruckend – so laufen Games wie "Dirt 2" mit höchster Qualitätsstufe. Im praktischen Betrieb macht sich dann aber doch die Latenz bemerkbar: So werden Eingaben aus Europa zu spät an den Server gesendet, so dass man mit seinem Wagen schnell vom Weg abkommt oder in einem Shooter viel zu häufig das Zeitliche segnet. Auf einem Test-Mac mit Onboard-Grafik sorgte der OnLive-Client zudem für recht viel Last, was den Lüfter anspringen ließ, obwohl er nur Video darstellt. OnLive soll in Europa im kommenden Frühjahr offiziell starten, eine Abogebühr für den Zugang hatte das Unternehmen vor kurzem gestrichen. (bsc)