iPhone 6s: Alle bisher bekannten Details

Aller Geheimniskrämerei zum Trotz folgt Apple beim iPhone seit Jahren einem ähnlichen Spielplan, was Einführung und Verkaufsstart angeht. Spezifikationen plaudern meist die Zulieferer aus, doch bleibt Platz für Überraschungen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 283 Kommentare lesen
iPhone 6

Äußerlich dürfte sich das iPhone 6s kaum vom iPhone 6 unterscheiden

(Bild: dpa, Monica Davey)

Lesezeit: 5 Min.
Inhaltsverzeichnis

Mit dem Ende des Sommers naht das neue iPhone, die neunte Generation steht in den Startlöchern: Die Deutsche Telekom nimmt wie schon in den letzten Jahren Reservierungen für das iPhone 6s entgegen, darf dafür aber weder das Wort "Apple" noch "iPhone" erwähnen. Dabei ist längst ein offenes Geheimnis, dass "iPhone 6s" und "iPhone 6s Plus" in der ersten Septemberhälfte vorgestellt werden, voraussichtlich am 8. oder 9. September.

Nach einer umfassenden Überarbeitung des Gehäuses wie im vergangenen Jahr mit dem iPhone 6 folgt gewöhnlich das "S"-Jahr: Das iPhone bleibt dabei äußerlich nahezu unverändert, wird intern aber deutlich verbessert. Für das iPhone 6s und iPhone 6s Plus scheint Apple zwar keine Designänderungen, aber doch eine Änderung des Gehäuses vorzusehen: Dazu zählen offenbar verstärkte Seitenpartien, die das Verbiegen erschweren sollen, um die eine "Bentgate"-Wiederholung zu vermeiden.

Eine Materialänderung ist ebenfalls im Gespräch: Apple könnte das bei der Apple Watch Sport verwendete härtere Aluminium der Gruppe 7000 für das Smartphone verwenden, das die Rückseite und die Seitenbereiche weniger kratzanfällig machen würde.

Als größte Hard- wie Softwareneuerung wird die Integration von "Force Touch" gehandelt: Die Technik ermöglicht dem Display, zwischen verschiedenen Druckstufen zu unterscheiden und dadurch – ähnlich wie bei der Apple Watch – auf festen Fingerdruck hin bestimmte Optionen zu bieten. Während Apple dies auf der räumlich begrenzten Bedienoberfläche der Uhr hauptsächlich einsetzt, um zusätzliche Funktionen zu verstecken, dürfte Force Touch auf dem iPhone meist als Kürzel für bestimmte Aktionen dienen.

Das geänderte Gehäusematerial und die Einbindung von Force Touch in den Bildschirm führt wohl dazu, dass das iPhone wieder etwas dicker wird: Das iPhone 6s legt durchgesickerten CAD-Modellen zufolge um 0,2 Millimeter auf eine Dicke von 7,1 Millimeter zu, das wiederum entspricht dem aktuellen iPhone 6 Plus. Der Nachfolger des großen 5,5-Zoll-Modells soll ebenfalls 0,2 Millimeter dicker werden und dadurch künftig 7,3 Millimeter messen. Der Unterschied sollte kaum zu erkennen sein, bereits gekauftes Zubehör wie beispielsweise Hüllen dürften auch auf die neuen Modelle passen.

Hinsichtlich der Bildschirmgröße ist mit keiner Änderung zu rechnen, zur Wahl steht weiterhin ein iPhone mit einer Display-Diagonale von 4,7 oder 5,5 Zoll.

Ein kleineres 4"-iPhone mit ganz neuer Hardware plant Apple bisherigen Berichten zufolge nicht, das iPhone 5s könnte aber als neues Einstiegsmodell zum Preis von rund 400 Euro im Handel bleiben.

Spannend bleibt, welches Modell Apple in diesem Jahr als mittlere Gerätereihe vorsieht: Um einen Nachfolger des iPhone 5c ist es ruhig geworden, ein "iPhone 6c" könnte weiterhin auf einen 4-Zoll-Bildschirm, ein buntes Plastikgehäuse und die Hardware des iPhone 6 setzen, ähnlich wie der jüngst renovierte iPod touch. Möglicherweise folgt Apple aber einem alten Rezept und verkauft das iPhone 6 in der Ausführung mit nur 16 GByte Speicherplatz einfach weiter, zu einem leicht gesenkten Preis. Immerhin ist dieses Modell selbst ein dreiviertel Jahr nach der Einführung noch äußerst begehrt und Marktforschern zufolge ungebrochen das weltweit meistverkaufte Smartphone.

Bei den integrierten Komponenten von iPhone 6s und iPhone 6s Plus steht die übliche Produktpflege an: Neben einem leistungsfähigeren A9-Chip hoffen Nutzer auf eine Verdopplung des Arbeitsspeichers auf 2 GByte. In den vergangenen drei Jahren verharrte Apple stets bei 1 GByte: Gerade auf den größeren iPhones zeigt sich der knappe Arbeitsspeicher häufig störend, unter anderem durch stets neu erforderlichen Seitenaufbau in Safari oder frühes Beenden von parallel verwendeten Apps.

Neben Detailänderungen wie einem schnelleren und effizienteren LTE-Chip dürfte Apple erneut besonderen Wert auf die Verbesserung der Kamera legen: Berichten zufolge kommt künftig ein 12-Megapixel-Modul zum Einsatz, das auch die Aufnahme von 4K-Videos erlaubt. Ein meist gut informierter Analyst erwartet außerdem einen verbesserten Touch-ID-Sensor, der den Fingerabdruck des Nutzers schneller und zuverlässiger erkennen soll.

In ersten Ländern dürfte Apple die nächste iPhone-Generation ab der zweiten Septemberhälfte verkaufen, der 18.09. wäre ein möglicher Termin für den Verkaufsstart. Beim Speicherplatzangebot von 16, 64 und 128 GByte dürfte sich nichts ändern, auch die Preise von knapp 700 Euro bis hin zu 1000 Euro (ohne Laufzeitvertrag) bleiben voraussichtlich bestehen, möglicherweise passt Apple diese aufgrund des schwachen Euro aber nach oben an. Einzelne Beobachter erwarten zudem eine Erweiterung der Farbpalette: Zu Space-Grau, Silber und Gold könnte sich in Anlehnung an die Apple Watch Rotgold gesellen.

Auftragsfertiger sollen bis zum Jahresende angeblich 90 Millionen Stück der neuen Modelle produzieren. Ein ähnlicher Rekordauftrag im vergangenen Jahr hatte die mehrwöchigen Lieferengpässe direkt nach dem Verkaufsstart jedoch nicht verhindern können. (lbe)