iPhone-Produzent: Zu wenig Überstunden in China möglich

Terry Gou, Boss der Foxconn Technology Group, hält die in China vorhandenen Arbeitsschutzregeln für "unvernünftig". Er will mehr Roboter.

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Foxconn

Produktion bei Foxconn.

(Bild: dpa, Ym Yik)

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China ist in der Outsourcing-Branche eigentlich für seine fleißigen Arbeitnehmer bekannt, die viele Überstunden schieben. Terry Gou, Chef des größten iPhone-Fertigers Foxconn, hat mit letzteren allerdings ein Problem. Wie er auf der Aktionärsversammlung seines Unternehmens sagte, stört er sich an den "unvernünftigen" Überstundenregeln, die es in China gibt. Diese seien schlecht für die Arbeiter und schlecht für die Wettbewerbsfähigkeit der Foxconn Technology Group.

Auf kritische Nachfragen zur Arbeitsbelastung seiner Angestellten insbesondere vor dem Weihnachtsgeschäft sagte Gou laut einem Bericht der Finanznachrichtenagentur Bloomberg, seine Angestellten wollten sogar mehr Stunden arbeiten, Foxconn sei aber dazu gezwungen, ihnen diese zu reduzieren, was zu weniger Einkommen führte. China habe mittlerweile selbst "härtere Überstundenregeln als die USA und die EU". Er forderte die Regierung auf, ihm zu erlauben, US-Regeln einzusetzen. Diesen folge man aktuell auch in der Peak-Saison etwa der iPhone-Produktion.

Der Konzern, der neben Apple auch diverse weitere große Elektronikhersteller als Kunden hat, gilt mit mehr als einer Million Arbeitnehmer als größter privater Arbeitgeber Chinas. Apple hatte in seinem jährlichen "Supplier Responsibility Report" häufiger einräumen müssen, dass bei Foxconn und Co. zu viele beziehungsweise gar illegale Überstunden geschoben werden. 2017 hieß es gar, Schülerpraktikanten seien für diese eingesetzt worden.

Gou sieht für das Überstundenproblem nur eine Lösung: Er will mehr Roboter einsetzen. Bereits vor mehreren Jahren kündigte der Foxconn-Chef bereits an, längerfristig 80 Prozent seiner Angestellten durch Automaten zu ersetzen. Bislang kommt das Projekt allerdings eher schleppend voran. Zuletzt führte das Unternehmen jedoch seine Automatisierungstochter erfolgreich an die Börse. (bsc)