ver.di entscheidet bis Mittwoch über Telekom-Angebot

Die informellen Gespräche zwischen der Gewerkschaft und der Telekom waren an diesem Wochenende fortgesetzt worden. Derweil legten gestern und heute nach ver.di-Angaben 1500 Telekom-Beschäftigte in den Bereitschaftsdiensten die Arbeit nieder.

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  • dpa

Im Streit um den geplanten Stellenumbau bei der Deutschen Telekom will ver.di bis spätestens Mittwoch über das jüngste Angebot des Konzerns entscheiden. Das sagten ver.di-Sprecher der dpa heute. Die informellen Gespräche zwischen der Gewerkschaft und der Telekom waren am Wochenende fortgesetzt worden. Derweil legten am Samstag und Sonntag nach ver.di-Angaben 1500 Telekom-Beschäftigte in den Bereitschaftsdiensten die Arbeit nieder. Die bundesweiten Streiks dauern seit fünf Wochen an. Morgen wollen ver.di zufolge 14.000 Telekom-Mitarbeiter streiken.

Telekom-Personalchef Thomas Sattelberger hatte ver.di ein verbessertes Angebot mit einem Erfolgsbonus für die Mitarbeiter in Aussicht gestellt. Ver.di hatte das Angebot kritisiert. "Die Mitarbeiter sollen ihren Bonus durch einen langjährigen Gehaltsverzicht also selbst ansparen. Das wird die Belegschaft weiter verunsichern", sagte ver.di-Verhandlungsführer Lothar Schröder dem Magazin Focus. Dieser Ansatz erleichtere nicht die Suche nach einer Lösung.

Streikleiter Ado Wilhelm wehrte sich gegen Äußerungen der Telekom-Verantwortlichen, wonach andere Telekommunikationsunternehmen ihren Mitarbeitern deutlich weniger zahlen als der frühere Monopolist. Die Zahlen seien nicht ohne weiteres vergleichbar, sagte er.

Die Telekom könne die Krise im Unternehmen nur gemeinsam mit den Beschäftigten meistern, nicht mit Leuten "die man einschüchtert und demotiviert", mahnte der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer. Das Management müsse besser arbeiten und die Leute mitnehmen, äußerte er im Gespräch mit dem Deutschlandfunk. Die Telekom sei in großen Schwierigkeiten. "Aber die Ursachen liegen nicht in der Arbeitsleistung der Beschäftigten, die übrigens die so genannte 34-Stunden-Woche mit Lohnverzicht bezahlt haben."

Siehe zum Arbeitskonflikt bei der Telekom auch die Linkliste zu Artikeln und Nachrichten in c't-Hintergrund:

(dpa) / (anw)