BMW plant Brennstoffzellen- und mehr Elektroautos

Nach elf Jahren an der Spitze ist BMW von Mercedes überholt worden. Der Münchner Autohersteller kündigte eine große Modelloffensive mit Luxusmodellen und Elektroantrieb quer durch alle Baureihen an.

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BMW plant mehr Brennstoffzellen- und mehr Elektroautos

(Bild: BMW)

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  • dpa

BMW will sein Angebot an reinen Elektro-Autos und Plug-in-Hybriden rasch vergrößern. BMW-Vorstandschef Harald Krüger will dieses Jahr mindestens 100.000 elektrifizierte Autos verkaufen – rund fünf Prozent des gesamten Absatzes. Das sagte er auf der Bilanzpressekonferenz am Dienstag in München.

Der Akkuantrieb komme in allen wichtigen Baureihen. Der Elektro-Mini 2019 und der Elektro-SUV X3 im Jahr darauf "geben den Startschuss für unsere zweite Welle der Elektrifizierung", sagte Krüger. Kein Wettbewerber habe auf diesem Gebiet eine höhere Eigenleistung. 2025 werde BMW auch Fahrzeuge mit Brennstoffzelle anbieten. Im gleichen Jahr sollen E-Modelle und Plug-in-Hybride 15 bis 25 Prozent des BMW-Absatzes ausmachen. Ob die E-Autos am Markt zum Erfolg werden, entschieden aber die Kunden und auch die Gesetzgeber.

BMW wandle sich auch zunehmend vom Autohersteller zum umfassenden Mobilitäts-Dienstleister. "Für uns beginnt 2017 eine neue Zeitrechnung", sagte Krüger. Der von BMW und dem Autovermieter Sixt zusammen betriebene Leihwagen-Anbieter DriveNow habe 800.000 Kunden. Man spreche aber auch mit anderen Partnern, sagte BMW-Vorstand Peter Schwarzenbauer. Mit Autoverkäufen habe BMW heute 30 Millionen Kunden erreicht, mit Dienstleistungen strebe der Konzern bis 2025 Kontakt zu 100 Millionen Kunden an.

Harald Krüger

(Bild: BMW)

Insgesamt will BMW Mercedes die Spitzenposition in der Oberklasse so schnell wie möglich wieder abjagen. "Wir schalten jetzt auf Angriff. Wir starten die größte Modelloffensive unserer Geschichte", sagte Krüger. Für das laufende Jahr stellte er einen leichten Zuwachs bei Absatz, Umsatz und Gewinn in Aussicht. Das wäre das achte Rekordergebnis in Folge.

Der BMW-Konzern verkaufte im vergangenen Jahr 2,4 Millionen Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce, wurde im direkten Markenvergleich nach elf Jahren an der Spitze aber von Mercedes überholt. Der Gewinn stieg um 8 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro. Ein Drittel davon soll als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Krüger kündigte höhere Investitionen und bis Ende nächsten Jahres über 40 neue und überarbeitete Automodelle an. Eine konkrete Jahreszahl, wann BMW mit seiner Stammmarke den Stuttgarter Rivalen wieder überholen kann, wollten die BMW-Manager nicht nennen. Im vergangenen Jahr sank die Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern im Kerngeschäft Autobau von 9,2 auf 8,9 Prozent, Seit mehreren Jahren geht die vielbeachtete Rendite zurück, die Modelle werden im Schnitt zunehmend älter.

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(anw)