Chef des Bundestagsausschusses zweifelt an Piëchs Aufklärungswillen

Ferdinand Piëch plant nicht, vor dem Abgas-Untersuchungsausschuss des Bundestags auszusagen. Dessen Vorsitzender zweifelt am Aufklärungswillen des Ex-VW-Aufsichtsratschefs.

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Chef des Bundestagsausschusses zweifelt an Piëchs Aufklärungswillen

(Bild: Ferdinand Piëch (Bild: dpa))

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Der Vorsitzende des Abgas-Untersuchungsausschusses hat Ex-VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch mangelnde Bereitschaft zur Aufklärung des Diesel-Skandals bei Volkswagen vorgeworfen. Piëch hatte zuvor über seinen Anwalt erklären lassen, er werde nicht vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestags aussagen.

"Wenn er nichts zu verbergen gehabt hätte, hätte er kommen müssen", sagte der Ausschussvorsitzende Herbert Behrens (Linke) den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Es gehe Piëch wohl nicht um eine Aufklärung des Skandals, er habe offenbar andere Motive. "Der Boss der Bosse kneift vor dem deutschen Parlament", sagte der Politiker.

Angesichts neuer Anschuldigungen im Abgas-Skandal wollten Linke und Grüne den früheren VW-Aufsichtsratschef im Untersuchungsausschuss als Zeuge vorladen. Er werde auf das "Angebot einer öffentlichen Anhörung vor einem Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages nicht eingehen", ließ Piëch am Freitagabend über seinen Rechtsanwalt Gerhard Strate mitteilen. Als Österreicher ist der 79-Jährige nicht zur Aussage verpflichtet. (dpa)

Chronologie des Abgas-Skandals (78 Bilder)

Mitte September 2015:  Die US-Umweltschutzbehörde EPA beschuldigt den Volkswagen-Konzern, Diesel-PKWs der Baujahre 2009 bis 2015 mit einer Software ausgestattet zu haben, die die Prüfungen auf US-amerikanische Umweltbestimmungen austrickst. Zu ähnlichen Untersuchungsergebnissen ist auch das California Air Resources Board (CARB) gekommen. Beide Behörden schicken Beschwerden an VW. (Im Bild: Zentrale der EPA in Washington D.C.)
(Bild: EPA
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(akr)