Dolby Vision: TVs, Player, Filme – und eine Überraschung
In Las Vegas sind zur bevorstehenden Einführung von Dolby Vision auf Ultra HD Blu-ray eine Reihe passender Geräte zu sehen. Ein angekündigter UHD-BD-Player wird entgegen den Erwartungen das dynamische HDR-Format aber nicht unterstützen.
Bereits im Vorfeld der CES war viel über mögliche Hardware und Software mit Unterstützung für Dolby Vision spekuliert worden. Das HDR-Format (High Dynamic Range) verspricht dank "dynamischer" Metadaten (Informationen über den Kontrast Szene für Szene oder gar Frame für Frame) ein besseres Videobild, als das bislang bei Ultra HD Blu-rays benutzte HDR-10 mit seinen statischen Metadaten (eine Information für den gesamten Film).
Tatsächlich konnte das HDR-Format in Las Vegas punkten: Zum einen mit der Ankündigung der ersten (nicht namentlich genannten) Ultra-HD-Blu-ray-Titel von Lionsgate, Warner und Universal Pictures, die noch im Frühjahr erscheinen sollen. Zum anderen und vor allem mit der Erklärung seitens Sony, seine TV-Modellreihen Z9D, A1 (OLED) und X94/93E per Firmware-Update fit für das HDR-Format zu machen.
UHD-Blu-ray-Player
Auch an passenden Playern wird es künftig nicht fehlen: Oppo Digital hatte bereits im Dezember den Verkauf des ersten UHD-Blu-ray-Players mit Dolby-Vision-Option gestartet. Das Gerät namens UDP-203 spielte bei einer Präsentation von Dolby mit einer Vorab-Firmware auch tatsächlich die Dolby-Vision-Fassung des Warner-Films "Pan" ab.
Keine große Überraschung war zudem die Ankündigung des ersten Dolby-Vision-tauglichen UHD-Blu-ray-Players UP970 von LG. Der Konzern hatte bereits TVs mit dem HDR-Format im Sortiment und präsentierte auf der CES aber zusätzlich das superdünne Wallpaper-OLED namens "Signature OLED TV W" mit Dolby-Vision-Unterstützung. Dritter Player im Bunde ist ein Modell von Funai, der unter der Marke Philips vertrieben werden wird – und bei dem man abwarten muss, ob und wann er überhaupt auf den deutschen Markt kommt.
Sony zieht nicht nach
Was nun noch fehlt, ist nach der oben angesprochenen Ankündigung der Dolby-Vision-Fernseher ein passender Player von Sony. Und tatsächlich kündigte der Elektronikkonzern auf seiner CES-Pressekonferenz mit dem Modell UBD-X800 seinen ersten Ultra-HD-Blu-ray-Player an. Und der kann zum Listenpreis von rund 400 Euro eine ganze Menge, darunter die Super Audio CDs und Audiofilme im verlustfreien DSD-Format wiedergeben und als Streaming-Client für Amazon, Netflix & Co. fungieren.
Nur eines kann er nicht: Dolby Vision von entsprechenden Discs an den Fernseher weiterleiten. Und dies lässt sich dem Gerät auch nicht per Firmware-Update beibringen, da er schlicht keinen passenden Prozessor eingebaut hat. Da die PS4 Pro wiederum schon keine Ultra HD Blu-rays abspielen kann, bliebe bis auf Weiteres nur die Möglichkeit, zu einem Player eines anderen Herstellers zu greifen, wenn man Dolby Vision von 4K-Scheiben an die oben genannten Sony-Fernseher leiten will.
(nij)