Präziser 3D-Drucker für den Heimbedarf

Die MIT-Ausgründung Formlabs will die genauere Stereolithographie auf dem Verbrauchermarkt für 3D-Drucker etablieren. Die ersten Exemplare des Form 1 werden nun ausgeliefert.

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Das Interesse am 3D-Druck in den letzten Monaten ist beachtlich. Schaffen die Objekt-Drucker in diesem Jahr den Übergang von der Industriemaschine zum Peripherie-Gerät für fast jeden? Mehrere Start-ups legen sich dafür mächtig ins Zeug. Eines davon ist Formlabs, eine Ausgründung des MIT: Es bringt in diesen Tagen sein erstes Verbrauchermodell auf den Markt, den Form 1. Kostenpunkt: 3299 Dollar. Das ist zwar noch nicht günstig, doch so mancher Laptop befand sich noch vor zehn Jahren in dieser Preisklasse.

Formlabs will gegenüber der Konkurrenz, etwa Makerbot Industries, mit besonderer Präzision punkten, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Schraubengewinde etwa sollen so exakt aus dem Drucker kommen, als wären sie ins Material hineingeschnitten worden. Die Schichtauflösung des Form 1 beträgt 25 Mikrometer – die Hälfte dessen, was die günstigsten 3D-Drucker derzeit schaffen. Die verwenden allerdings das so genannte Fused Deposition Modeling, bei dem ein geschmolzener Plastikdraht in Schichten auf einer Bauplattform abgelegt wird.

Anders als die Open-Hardware-Modelle aus dem RepRap-Projekt oder der Replicator von Makerbot arbeitet der Form 1 mit der anspruchsvolleren Stereolithografie. Hierbei wird ein flüssiges Kunstharz Schicht für Schicht durch einen umgelenkten Laserstrahl ausgehärtet, wobei sich die Schichten langsam zum gewünschten Objekt formen. Das Verfahren wurde in den 1980er Jahren von 3-D Systems entwickelt, einem der Hauptakteure auf dem Markt für Additive Fertigungstechnologien. Im vergangenen Jahr machte 3-D Systems immerhin schon einen Umsatz von 353 Millionen US-Dollar mit Geräten, Materialien und Dienstleistungen.

Die drei Entwickler des Geräts hatten sich bereits 2009 in dem MIT-Kurs "How to make (almost) anything" getroffen, aus dem Jahre zuvor auch das Konzept der Fab Labs – Hightech-Werkstätten für jedermann – hervorgegangen war. Die drei merkten schnell, dass "fast alles selber machen" ohne die Industrie-3D-Drucker der Kurswerkstatt ziemlich schwierig ist. Dies führte dann schließlich zur Entwickung des Form 1.

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(bsc)