Spansion beantragt Gläubigerschutz

Der US-Speicherchip-Hersteller kann vorrangig besicherte Kredite nicht mehr bedienen und geht nach dem japanischen Tochterunternehmen nun ebenfalls ins Insolvenzverfahren.

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Der US-Speicherchip-Hersteller Spansion hat in den USA Gläubigerschutz (Chapter 11) beantragt, nachdem das Unternehmen Zinsen auf Anleihen nicht mehr bedienen konnte. Der Produzent von NOR-Flash-Speicherchips wolle unter Aufsicht des Insolvenzgerichts und in Absprache mit den Gläubigern vorrangig besicherte Schulden in Höhe von 625 Millionen US-Dollar nun umstrukturieren, teilte das Unternehmen am Sonntag mit.

Die US-Töchter des Speicherspezialisten haben ebenfalls Gläubigerschutz beantragt. Das Unternehmen habe aber noch genug Barmittel für die laufenden Kosten, die Geschäfte sollen während der Neuordnung weiterlaufen. Der neue CEO John Kispert will Spansion auf profitable Segmente wie den Embedded-Bereich, Speicherchips für die Mobilfunkbranche und das Lizenzgeschäft konzentrieren. Gleichzeitig geht die Suche nach einem potenziellen Käufer weiter.

Spansion, das aus einem Joint Venture von AMD und Fujitsu-Siemens hervorgegangen und 2005 an die Börse gegangen war, steckt bereits seit einiger Zeit in der Krise. Die Nachrichtenagentur Bloomberg beziffert den Schuldenberg des Chipherstellers auf insgesamt 2,4 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen macht die anhaltende Schwäche im Speicherchip-Markt für die finanziellen Schwierigkeiten verantwortlich.

Bereits im vergangenen Dezember hatte Spansion an die US-Börsenaufsicht SEC gemeldet, bestimmte Kredite nicht mehr bedienen zu können. Am 15. Januar teilte Spansion dann mit, weitere Zahlungen an Gläubiger zunächst für 30 Tage auszusetzen und nach einem potenziellen Käufer oder Partner Ausschau zu halten.

Nachdem der Hersteller die Kredite nun erneut nicht bedienen konnte, blieb offenbar nur der Schritt unter den Schirm eines Insolvenzverfahrens. Kispert hatte Ende Februar tiefe Einschnitte und den Abbau von über einem Drittel der zu diesem Zeitpunkt rund 9300 Arbeitsplätze angekündigt. Kurz zuvor hatte bereits die japanische Tochter Insolvenz anmelden müssen. (vbr)