Studie: Elektroautos mit Batterie sind effizienter als mit Brennstoffzelle
Wissenschaftler der Stanford University und der Technischen Universität München haben berechnet, welcher Antrieb kosten-effizienter bei der CO2-Reduzierung ist. Sie kommen zu einem klaren Ergebnis.
Mit einem Berechnungsmodell sind Forscher der Stanford University und der Technischen Universität München (TUM) der Frage nachgegangen, welcher Antrieb künftig wirtschaftlicher bei Elektroautos sein wird, um CO2-Emissionen zu reduzieren: Wasserstoff-Brennstoffzelle oder Batterie? Das Ergebnis fällt zugunsten Batterie betriebener Elektrofahrzeuge aus, wie sie in ihrer im Journal "Energy" veröffentlichten Studie schreiben. In ihre Berechnung bezogen die Wissenschaftler verschiedene ökonomische und ökologische Faktoren für Zukunftsszenarien bis zum Jahr 2035 mit ein. So wollen sie Politikern Entscheidungshilfen liefern, in welche Technik am besten investiert werden sollte.
Batterie- oder Brennstoffzelle
Los Altos Hills, ein Ort mit 8.000 Einwohnern in Kalifornien, diente ihnen als Modellstadt. Dort gibt es bereits heute einen hohen Anteil von Elektroautos sowie einen hohen Anteil an Solarstrom, der sowohl fĂĽr die Betankung der Akkus als auch zur Wasserstoff-Gewinnung in Brennstoffzellen durch Elektrolyse genutzt werden kann. FĂĽr die Simulation des Jahres 2035 nahmen die Wissenschaftler an, dass Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeuge 38 Prozent der gesamten Autos des Ortes ausmachen wĂĽrden.
Gegenüber 2015 lieferten der Studie zufolge Autos mit Batteriezellen 40 Prozent an CO2-Einsparungen, Brennstoffzellenautos 41 Prozent im Vergleich mit verbrennungsmotorisch betriebenen Fahrzeugen. Bei diesen ähnlichen Werten war es "allerdings interessant, dass dies mit Batterie betriebenen Fahrzeugen deutlich günstiger zu erreichen war als mit Brennstoffzellenautos", erklärt Markus Felgenhauer, Hauptautor der Studie.
Elektroautos in Deutschland (70 Bilder)
(Bild: heise Autos)
Berechnung auch fĂĽr deutsche Gemeinden
Dies konnte auch nicht die Vorteile des Wasserstoffs wie Speichermöglichkeiten und alternative Nutzung von Überschüssen kompensieren, was die Forscher angenommen hatten. So wirke sich das vermeintliche Synergiepotenzial, etwa als Energie für Beleuchtung und (Gas-)Heizungen nicht in dem Maße aus, denn "2035 wird nur ein kleiner Anteil der in Wasserstoff gespeicherten Energie dafür verwendet", sagt Felgenhauer über die Modellstadt in Kalifornien. Er hat das Berechnungsmodell zusammen mit anderen Forschern auch auf zwei Gemeinden in Süd-Deutschland angewendet. Die Studie dazu soll bis zum Ende dieses Jahres veröffentlicht werden.
Mehr dazu lesen Sie bei Technology Review online:
(jle)