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Seite 2: Prozessor

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Die Lorbeeren für das erste Smartphone mit Vierkernprozessor gehen an HTC: Das One X mit Nvidia Tegra 3 erschien im April. Samsung entschied sich nun für den Exynos 4 Quad aus eigener Produktion – und schaffte damit das rundere Konzept. Denn anders als das One X, das sich als ausgesprochener Hitzkopf erwies, blieb das S3 souverän. Während sich der Tegra 3 bei Benchmarks immer wieder heruntertakten musste, um nicht zu überhitzen, sprintete der Exynos locker an die Spitze. Erst nach intensiven Testläufen bei sommerlichen Temperaturen drosselte dann auch das S3 gelegentlich die Leistung – ein Zeichen dafür, dass vier Kerne die Grenze des Machbaren bei Smartphones ausloten. Wärmer als rund 39 Grad (32 Grad im Normalbetrieb) wurde das S3 dabei nie, während das One X 51 Grad erreichte.

Der Exynos 4 Quad wird anders als der Vorgänger im Galaxy S2 mit 45 nm nun in 32 nm Strukturbreite gefertigt, was den Energierverbrauch senkt und höhere Taktraten ermöglicht. Die vier Prozessorkerne – weiterhin ARM Cortex A9 – erreichen maximal 1,4 GHz. Die ebenfalls schon bekannte Grafikeinheit Mali 400 mit vier Grafikkernen soll mit 400 MHz sogar doppelt so hoch getaktet sein wie im Vorgänger. Damit überflügelt sie selbst den bisher in den meisten Kategorien führenden Qualcomm Snapdragon S4 mit zwei Kernen aus dem HTC One S.

Über verpasste Anrufe weist das Galaxy S3 per Vibration hin, wenn man es wieder vom Tisch aufnimmt. Dazu gibt es einen dezenten Hinweis auf dem Sperrbildschirm.

Die hohen Taktraten machen sich besonders im grafiklastigen GL Benchmark bemerkbar: Über 30 Prozent mehr Bilder pro Sekunde als der bisher führende Android-Grafikbeschleuniger (Qualcomm Adreno 225) schafft der Mali 400 und erreicht damit sogar die Sphären des PowerVR im iPhone 4S. Im CPU-Test Coremark schlägt der Exynos 4 bei vier Threads knapp den Tegra 3. Bei der für viele Anwendungen wichtigeren Single-Thread-Performance setzt er eine neue Bestmarke im JavaScript-Test.

Das spürt man auch im Alltag: Das S3 lässt sich in jeder Situation butterweich bedienen, weder der Wechsel zwischen den Desktops der TouchWiz-Oberfläche noch das Scrollen auf komplexen Webseiten mit zahlreichen Bildern bringen das Smartphone aus dem Tritt – wobei Android 4 ohnehin weniger anfällig für Ruckler ist.

Auf die Laufzeiten wirkt sich die Leistungsfähigkeit nicht negativ aus. Auch dank des starken Akkus kann sich das S3 gegenüber den anderen High-End-Geräten mit Android nicht nur in den meisten Kategorien behaupten, sondern teilweise erstaunlich hohe Werte bei den Videolaufzeiten erreichen.