Das Linux Terminal Server Project

Seite 3: Installation und Einrichtung

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Mit Version 5 vereinfachten die LTSP-Entwickler die Installation. Entweder man bedient sich einer Distribution wie Edubuntu, die einen vollständigen LTSP-Server in der Standardkonfiguration an Bord hat, oder installiert die Pakete mit relativ geringem Aufwand nach. Für die Version 5 stehen auf der Homepage des Projekts mittlerweile Anleitungen und Pakete für Debian, Ubuntu, Fedora, Gentoo und OpenSuse bereit. Die manuelle Grundinstallation ist in wenigen Schritten erfolgt.

sudo apt-get install ltsp-server-standalone openssh-server 

installiert unter Ubuntu und Debian den LTSP-Server sowie einen SSH-Server für die sichere Kommunikation zwischen Client und Server. Anschließend erstellt der Aufruf sudo ltsp-build-client die Thin-Client-Umgebung auf dem Server. Abschließend ist noch /etc/ltsp/dhcpd.conf des DHCP-Servers zu konfigurieren, da die Standardeinstellungen auf ein 192.168.0.0-Netz bezogen sind. Nach Änderungen an den IP-Adressen aktualisiert der Aufruf sudo ltsp-update-sshkeys die Liste der SSH-Keys auf dem Server.

Mit dem LTSP Manager entsteht derzeit ein grafisches Administrationswerkzeug (Abb. 1).

Diese Minimalkonfiguration genügt für einen ersten Start mit einem via Netz bootfähigen PC oder Thin Client. Hervorzuheben sei an dieser Stelle, dass die Ubuntu-Implementierung von LTSP 5.0 alle Verbindungen zwischen X-Server und Server durch einen SSH-Tunnel führt, um gegenüber dem sonst üblichen XDMCP (X Display Manager Control Protocol) höheren Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden. Dies gilt jedoch nicht für die per NFS übertragenen Daten, die weiterhin unverschlüsselt über das Netz laufen.

Nach dem Einrichten des Servers lassen sich die Workstations wahlweise per Boot-Diskette oder über das Netz (PXE, Etherboot) starten. Die Vorgehensweise ist nicht grundsätzlich neu: Das System lädt den Boot-Code in den Speicher, erkennt und initialisiert die Netzwerkkarte gefolgt von einer DHCP-Anfrage. Der DHCP-Server antwortet, der Client lädt seinen Kernel per TFTP vom Server und startet ihn. Anschließend wird das Dateisystem per NFS vom Server eingebunden und die Systemumgebung der Workstation initialisiert. Zu guter Letzt startet eine X-Window- oder Shell-Sitzung und der Benutzer kann sich anmelden.