Das Linux Terminal Server Project

Seite 2: Hardware-Anforderungen

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Einige Variablen beeinflussen die Suche nach dem richtigen Server für ein LTSP-Projekt. Es gibt keine exakte Vorgabe, eher Faustregeln, die es zu beherzigen gilt. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass an erster Stelle der verfügbare Arbeitsspeicher steht. RAM ist innerhalb einer LTSP-Struktur der zentrale Faktor. Da prinzipiell alle Applikationen auf dem Server laufen, muss dieser über genügend Arbeitsspeicher verfügen, damit alle Benutzer ihre Applikationen gleichzeitig ausführen können. Fängt der Server an zu swappen, sinkt die Performance erwartungsgemäß in den Keller. Dann spielt es auch keine Rolle, ob er auf einer Single- oder Quad-Prozessor-Maschinen läuft. In der Praxis hat sich als Faustregel folgende Formel bewährt: Gesamter Arbeitsspeicher = 256 MByte + (50 MByte x Anzahl der Clients).

Bei diesen Werten handelt es sich lediglich um Richtwerte. Wollen alle Thin-Client-Anwender Firefox, OpenOffice und eine mächtige Desktop-Umgebung wie Gnome oder KDE nutzen, sollte es mehr sein. Schränken sich die User auf die nötigsten Applikationen in einer RAM-sparenden Alternative ein und dient als Desktop-Manager ein Leichtgewicht wie xfce oder icewm, genügt weniger.

Im Bereich der CPU-Anforderungen kann je nach Anforderungen ein Multiprozessorsystem hilfreich sein. Jedoch gilt es auch hier im Vorfeld die richtige Mischung aus Anforderung und Leistung zu ermitteln. Ein weiteres Augenmerk sollte man auf das Netzwerk legen. Da die gesamte LTSP-Kommunikation darüber erfolgt, sollte je nach Netzgröße ausreichend Bandbreite für alle Thin Clients vorhanden sein. Auf eine ordentliche Datenrate der Festplatten ist ebenfalls zu achten. Bei mehr als zehn Clients sollte man wegen des hohen Datenaufkommens vom "Recycling" von IDE-Platten absehend, SCSI- oder SATA-Festplatten sind hier die bessere Wahl. Bei steigenden Client-Zahlen sollte man aufgrund der Belastung auch hier nicht am falschen Ende sparen und auf professionelle Lösungen setzen.

Auf der Homepage des Projekts heißt es, es sei durchaus nicht ungewöhnlich, 50 Workstations mit Mozilla und OpenOffice auf einem Dual-Xeon-Server mit 2,4 GHz und 4 GByte RAM zu betreiben. Alles in allem sollte man sich schon bei der Planung einer LTSP-Umgebung intensiv Gedanken über die Verwendung und Ansprüche an das System machen.

Als LTSP-Terminal eigenen sich äußerst genügsame und daher meist kostengünstige Terminals. Oft lassen sich auch ausrangierte Arbeitsplatzrechner einsetzen, einen Überblick liefert die Tabelle Thin-Client-Anforderungen. Darüber hinaus benötigt ein Client entweder ein Diskettenlaufwerk oder eine von Etherboot oder PXE-Boot unterstützte Netzwerkkarte sowie eine Grafikkarte mit 2 MByte RAM für einen vollwertigen grafischen Desktop.

 

Thin-Client-Anforderungen
CPU RAM Performance
i486 66 MHz 16 MByte akzeptabel
Pentium 75 MHz 24 MByte gut
Pentium 133 MHz 24 MByte gut
>Pentium 133 MHz >24 MByte keine nennenswerte Verbesserung