Das Windows-Subsystem für Android aus Entwicklersicht

Android-Apps laufen mit dem "Windows-Subsystem für Android" jetzt auch auf Windows-Geräten. Wir klären, worauf Android-Entwickler achten sollten.

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Lesezeit: 10 Min.
Von
  • Dr. Andreas Linke
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Der einfachste Weg, das Windows-Subsystem für Android (WSA) zum Laufen zu bringen, ist die Installation des Amazon Appstores. Den findet man im Microsoft Store. Während der Installation wird die Virtualisierungsfunktion von Windows eingeschaltet und das WSA installiert. Neben dem Amazon Appstore wird auch eine App "Windows-Subsystem für Android-Einstellungen" installiert. Das Ganze funktioniert auch in der Home Edition von Windows, aber nicht im eingeschränkten S-Modus, der nur Apps aus dem Microsoft Store ausführt.

WSA nutzt die in Windows eingebaute Virtualisierungstechnik, um ein Image des Android Open Source Projects (AOSP) in der Version 12L (SDK 32 alias Snow Cone v2) zu starten. Ein Upgrade auf Android 13 (Tiramisu) ist bereits in Vorbereitung. Die Daten liegen in einer verschlüsselten Container-Datei unter AppData\Local\Packages, auf die aus dem Explorer kein direkter Zugriff besteht. Android-Apps stehen darin etwa 128 GByte Speicher zur Verfügung. Das verfügbare RAM beträgt fest 6 GByte. Anders als im Android-Emulator können Apps alle Kerne der Host-CPU nutzen.

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Größtes Manko: Dateien lassen sich nicht ohne Weiteres mit dem Windows-Dateisystem austauschen. Der aus den WSA-Einstellungen startende Dateimanager funktioniert nur innerhalb des Android-Dateisystems und erlaubt kein Drag & Drop mit dem Explorer. Wenigstens steht "File Transfer" recht weit oben auf Microsofts Entwicklungsliste. Bis dahin lädt man Dateien aus dem Internet oder installiert einen Cloudspeicherclient wie OneDrive oder Dropbox und synchronisiert diesen über die Cloud mit dem lokalen PC – synchronisierte Dateien belegen dann zweimal Platz auf dem lokalen Massenspeicher.