E-Bike: Was Sie rund um Kauf und Fahrspaß wissen sollten

Wer ein E-Bike kaufen möchte, steht vor einer immensen Auswahl und technischen wie sprachlichen Finessen. Hier finden Sie die wichtigsten Fragen und Antworten.

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(Bild: Halfpoint/Shutterstock.com)

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Inhaltsverzeichnis

E-Bikes gibt es in etlichen Ausführungen und Preisklassen, weshalb sie sich für verschiedenste Zielgruppen eignen: für Menschen, die sich mehr bewegen möchten; für Pendler, die nicht mehr durchgeschwitzt an der Arbeit ankommen wollen; für Sportlerinnen, die anspruchsvollere Strecken erkunden, und, und, und. Die elektrischen Fahrräder werden immer beliebter – rund um den Kauf und die Nutzung von E-Bikes sind aber viele Entscheidungen zu treffen. E-MTB oder E-Klapprad? Neu oder gebraucht? Heckmotor oder Mittelmotor? Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten gesammelt.

Welche E-Bike-Typen gibt es?

Fahrräder mit E-Motor gibt es in etlichen Formen und Farben, vom E-Mountainbike (E-MTB) über das E-Trekkingrad bis zum E-Rennrad. Etwas verworren ist aber die Definition dieses Verkehrsmittels, denn die Bezeichnungen Elektrofahrrad und Elektrorad sind eigentlich nur Oberbegriffe für Fahrräder mit E-Motor-Unterstützung. Mit dem davon abgeleiteten Wort "E-Bike" meinen die meisten Menschen aber ein Pedelec, die am weitesten verbreitete Art des Elektrorads. Pedelec ist die Abkürzung für "Pedal Electric Cycle".

Dieser Text behandelt vornehmlich das klassische Pedelec. Dieses bietet Ihnen beim Treten elektronische Fahrunterstützung mit bis zu 250 Watt und bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h – von allein fährt es nicht, schneller fahren können Sie nur aus eigener Kraft. Der Antrieb lässt sich stufenweise regulieren.

Zu den Elektrorädern gehören aber auch S-Pedelecs (auch S-Klasse oder schnelle Pedelecs), die Sie beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h unterstützen, und sogenannte Elektro-Bikes, die ganz ohne Treten fahren. Im Wortsinne sind Letztere die wahren "E-Bikes". Sowohl S-Pedelecs als auch diese E-Bikes dürfen keine Radwege benutzen, sondern müssen auf der Fahrbahn fahren.

Verkehrsrechtlich gelten unter den Elektrofahrrädern nur die Pedelecs als Fahrräder, auch mit einer Anfahrhilfe bis 6 km/h; nur sie dürfen mit Fahrradanhänger fahren. S-Pedelecs gelten als Kleinkrafträder und brauchen ein Versicherungskennzeichen und eine Betriebserlaubnis; wer damit fahren will, muss mindestens 16 Jahre alt sein, einen Helm tragen und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM besitzen. Elektro-Bikes sind Kleinkrafträder mit elektrischem Antrieb. Sie werden allein von ihrem E-Motor angetrieben, treten muss man nicht (kann man aber, um schneller zu fahren als die abgeregelte Geschwindigkeit).

Solch ein Elektro-Bike braucht ein Versicherungskennzeichen und eine Betriebserlaubnis, der Fahrer oder die Fahrerin braucht mindestens eine Mofa-Prüfbescheinigung oder muss vor dem 1. April 1965 geboren sein. Auch ein Helm ist Pflicht – es sei denn, die Motorleistung des E-Bikes ist auf 500 Watt und seine Geschwindigkeit auf 20 km/h begrenzt. Die Regeln für E-Bikes gelten auch für Räder, die ohne Treten schneller werden als 6 km/h, also etwa für Pedelecs mit einer entsprechenden Anfahrhilfe.

Worauf sollte ich beim E-Bike-Kauf achten?

Wenn Sie noch nie mit einem Elektrorad gefahren sind, sollten Sie das vor dem Kauf unbedingt ausprobieren. Gewöhnen Sie sich an das Gefühl, beim Treten unterstützt zu werden und so schneller zu beschleunigen als mit einem normalen Fahrrad. Beim Händler können Sie verschiedene Fahrradmodelle testen. Achten Sie auf das Gewicht des Fahrrads, denn fast immer sind die motorisierten Räder schwerer als normale Fahrräder.

Überlegen Sie auch, was Sie mit dem Rad vorhaben: Möchten Sie damit pendeln? Müssen Sie es im Zug mitnehmen und auch mal eine Bahnhofstreppe hochtragen? Vielleicht ist ein E-Klapprad etwas für Sie. Planen Sie eine Radreise und müssen dafür schweres Gepäck zuladen? Dann sollten Sie sich im Trekking-Bereich umsehen. Des Weiteren sind da robuste E-MTBs und leichte E-Rennräder, mittlerweile gibt es sogar E-Lastenräder. Die Uni Ulm entwickelt derzeit eines, das bis zu 100 kg Gewicht transportieren können soll. Bei dieser Vielfalt sollten Sie vor dem Kauf herausfinden, welches Elektrofahrrad zu Ihnen und Ihren Anforderungen passt.

Sie möchten kein normales Pedelec, sondern ein S-Pedelec oder ein Elektro-Bike kaufen? Dann informieren Sie sich vor dem Kauf unbedingt über die Regeln, die für das jeweilige Fahrrad gelten.

Bei diesem E-Lastenrad ist der Akku unter dem Gepäckträger untergebracht. Mit einem solchen Gefährt lassen sich Einkäufe oder auch Kinder durch die Stadt transportieren.

(Bild: Canetti/Shutterstock.com)