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Seite 3: Dell Streak

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Die 800 × 480 Pixel des farbkräftigen Bildschirms nutzt Dell geschickt aus: Die Startbildschirme lassen sich flexibel mit Verknüpfungen und Widgets pflastern – und die Tastatur bringt im Querformat einen Ziffernblock mit.

Das Android 1.6 auf dem Streak ist ebenfalls nicht mehr ganz frisch – der Nachfolger 2.1 läuft schon auf einer ganzen Reihe von Smartphones, und die Verteilung der Version 2.2 hat bereits begonnen. Dell hat die Oberfläche geschickt an den fünf Zoll großen Bildschirm angepasst. So zeigt die virtuelle Tastatur im Querformat neben den Buchstaben auch einen Ziffernblock an, was zum Beispiel das Eintippen von Passwörtern beschleunigt. Die drei nebeneinanderliegenden Startbildschirme bestückt Dell mit Facebook- und Twitter-Fenstern, einer Google-Suchbox sowie einer Steuerleiste, auf der man GPS, WLAN und Bluetooth mit je einer Berührung ein- oder ausknipst. Für Verknüpfungen zu Lieblings-Apps und weitere Widgets bleibt genügend Platz, sodass man den Desktop schnell in eine übersichtliche Info- und Kommunikationszentrale verwandelt. Wer mehr Platz will, kann maximal drei weitere Screens anbauen.

Der Lagesensor dreht den Bildschirminhalt beim Surfen oder Mail-Lesen passend zur Ausrichtung des Geräts, der Startbildschirm verharrt stets im Querformat. Insgesamt wirkt die Oberfläche dank Dells Eingriffen wie maßgeschneidert. Der flinke Prozessor und der exzellente Touchscreen tragen ebenfalls zur flüssigen Bedienbarkeit bei – allein beim Scrollen ruckelt es ein wenig. Die drei Sensortasten am rechten Rand reagieren zuverlässig auf jede Berührung. Eine vierte Taste für die Suchfunktion gibt es beim Streak nicht, anders als bei den meisten Android-Geräten. Vermisst haben wir sie aber nicht.

Im Browser zoomt man mit Multitouch-Gesten, was üblicherweise erst Androiden mit der Version 2.1 können. Er passt den Bildausschnitt aber nicht auf Doppeltipp-Befehl an die Breite von Textspalten an, neu umbrechen kann er sie auch nicht. Man muss daher oft von Hand nachjustieren. Eine Standard-Zoomstufe ist einstellbar, löst das Problem aber nicht völlig: Die höchste Einstellung eignet sich für Seiten im Desktop-Layout, zu Mobil-Webseiten passt die mittlere Stufe.

In anderen Anwendungen wie Google Maps zoomt man mit eingeblendeten Tasten, Multitouch-Gesten werden hier nicht erkannt. Googles kostenlose Navigations-App mit gesprochenen Richtungsanweisungen ist installiert. Dank seines relativ großen Displays taugt das Streak besser als Fahrzeugnavi als die zahlreichen kleineren Android-Smartphones. Der Market verwehrt ihm, wie anderen 1.6er-Geräten, den Zugriff auf einige Apps: Von 100 empfehlenswerten fanden wir 90, bei der Suche nach Begriffen wie „Documents“ oder „Music“ spuckte der Market im Schnitt 97 Prozent der Anwendungen aus, auf die Googles Nexus One zugreifen kann.

Die Ausstattung ist üppig: UMTS, WLAN, Bluetooth, GPS, Kompass, Helligkeitssensor und zwei Kameras sind an Bord. Die Internetweitergabe via USB an einen Laptop klappt mit der kostenlosen App PDANet. Ein Update auf Android 2.2 hat Dell angekündigt, allerdings ohne konkreten Termin. Mit der neuen Version könnte man das Streak in einen WLAN-Hotspot verwandeln, Apps auf der SD-Karte installieren und Flash-Inhalte abspielen.

Windows-Media-Videos in 720p-Auflösung spielte das Streak in der Regel ruckelfrei ab. H.264-kodierte Dateien öffnete es entgegen der Angaben im Datenblatt nicht, MPEG-4-Clips spielte es zumindest in Standardauflösung ab. Als einziger Kandidat im Testfeld soll es HD-Inhalte (720p) über ein optionales HDMI-Dock ausgeben können.

Dell will das Streak auch in Deutschland auf den Markt bringen, aber der Zeitpunkt steht noch nicht fest. Die unserem in England gekauften Gerät beiliegende Kurzanleitung hat ein deutsches Kapitel, die Nutzeroberfläche lässt sich mit wenigen Klicks von Englisch auf Deutsch umstellen. Gegen einen Import spricht jedoch die Tatsache, dass unser Streak nur für das britische O2-Netz freigeschaltet war, obwohl wir es ohne Vertrag erworben hatten. Daher konnten wir auch die Sprachqualität beim Telefonieren nicht testen. Einen Freischaltcode konnte uns weder O2 noch der Händler Carphone Warehouse nennen.